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| Tourendetails Mutteristock 2294m, Fluebrig 2092m |
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Tourenart | Skitour (Speed) |
Datum | 11.02.2015 |
Region | |
Kartennummer | Helvetic Backcountry SKI & SNOWBOARD TOURENATLAS SCHWEIZ - 15 WÄGITAL/YBRIG, 236 S Lachen |
Link zum Kartendienst | |
Anforderung | S-, I 3.1 |
Besucherandrang | Mässig frequentiert |
Kondition | A |
Distanz | 16.8km
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Höhenmeter | 2740m 2740m |
Lawinenbulletin | mässig (siehe Slf-Archiv) |
Exposition | N |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | schön |
Beschreibung | Mutteristock 2294m, Fluebrig 2092m (Speed und Genuss), mit Bertran und Reinoud
(Gipfelselfie nach 1:14'28 - völlig blau - Danke DYNAFIT und SUUNTO)
//Motivation
Wenigstens einmal im Jahr möchte ich mit den Ski auf den Mutteristock. Wenn es in der Höhe oftmals verblasen ist, dann sind die tieferen Voralpengipfel Trumpf; hier findet man meistens noch frischen Pulver ohne Windeinfluss. Momentan befanden wir uns in dieser Situation, somit packten wir die Gelegenheit beim Schopf.
Gleichzeitig wollte ich sehen, ob ich meine bisherige PB von 1:20 noch unterbieten könnte. Aufgestellt hatte ich diese Zeit vor exakt einem Jahr, damals war ich froh um Thomas' Geschwindigkeitsvorgabe. Anschliessend hatte ich das Gefühl, dass zeitlich nicht mehr viel drinliegen würde.
Heute musste ich auf diese Hilfe verzichten, von daher wusste ich nicht recht was ich erwarten durfte. Zudem hatte ich in letzter Zeit sehr viel trainiert und war nicht komplett ausgeruht. Und schliesslich spielten noch weitere Faktoren eine Rolle über Erfolg oder Misserfolg des Vorhabens (siehe Bemerkungen).
Bertran und Reinoud würden indes selbstständig zum Mutteristock aufsteigen (mit etwas Vorsprung), die Abfahrt sowie den Aufstieg zum Fluebrig wollten wir dann gemeinsam angehen.
//Tour
Start in Hinter Bruch bei -3 Grad. Ich hätte es mir durchaus etwas wärmer gewünscht, doch dies lag gerade noch im Rahmen. Betran und Reinoud waren bereits seit einigen Minuten auf der Strecke; doch anstatt mich in dieser Zeit aufzuwärmen, hatte ich es mir im warmen Auto gemütlich gemacht und gewartet. Dies war ein Fehler, welchen ich in der Anfangsphase zu büssen hatte. Denn wie so oft eilte ich los wie die Feuerwehr, um nach kürzester Zeit beinahe umzukippen. Und dies obwohl der Motor noch gar nicht angelaufen war! Nach Sekunden des Stillstandes und Selbstzweifels setzte ich mich wieder in Bewegung, und nun fand ich rasch zum zweiten Atem. Ich konnte den Puls in die Höhe treiben, und die eingeschlagene Pace bis zum Gipfel durchziehen. Es waren nicht viele Leute unterwegs, und wenn ich zu überholen hatte machten sie alle freundlich Platz (mit einer Ausnahme). Dies half mir um kräftesparend durchzukommen. Einzig die gefrorene und dementsprechend rutschige Spur unterhalb der Torberglücke machte mir noch etwas zu schaffen; Dank dem Skimo Training und vielen Skaten hatte ich aber genügend Power in den Armen um diesen Stein aus dem Weg zu räumen. Ein Gel half mir zudem um die Energiebilanz auszugleichen. Mit dem Gipfelkreuz in Sichtweite hatte ich noch einmal alles aus mir herausgekrazt bis mir schlecht wurde, doch so konnte ich die Uhr nach weniger als 1h15min zum stoppen bringen. Dies waren ganze sechs Minuten schneller als letztes Jahr!
Komischerweise hatte ich Bertran und Reinoud nicht angetroffen, ich musste sie wohl im Bereich der Lufthütte überholt haben. Denn dort waren zur Zeit zwei Wege nach Mutteri angespurt: Der Normalweg unter dem Felssporn hindurch, und der etwas lawinensicherere zwischen den Büschen hindurch. Und genauso war es, während ich den oberen Weg gewählt hatte, hatten sie den unteren Weg eingeschlagen. Als ich nach einer längeren Verschnaufpause Richtung Torberglücke abgefahren war, dauerte es nicht lange bis ich sie eingesammelt hatte, und so stiegen wir gemeinsam ein weiteres Mal auf den Gipfel. Das Wetter war prächtig und die Temperaturen äusserst angenehm, und so gönnten wir uns eine grosszügige Pause.
Da sich die Lawinensituation unterdessen weitestgehend entspannt hatte, wählten wir in der Folge die N-Abfahrt nach Mutteriberg. Es waren erst zwei Abfahrtsspuren vorhanden, es hatten sich bisher alle brav in Zurückhaltung geübt. Während sich bei mir mit den dünnnen Rennski der Abfahrtsgenuss in Grenzen hielt, genossen die anderen weit mehr Auftrieb und prompt war der eine oder andere Jauchzer entwichen. Bis zur Rinderweid fanden wir tollen Pulver und viel unverspurtes Gelände, dann aber wählten wir den Umweg über Aberen, um der zuletzt holprigen Piste auszuweichen. In wenigen Minuten waren wir zurück beim Ausgangspunkt.
Nach einem Carbo-Reload, Ski- und Tenuwechsel brachen wir auf in Runde zwei, dieses Mal etwas gemütlicher. Auch am Fluebrig fanden wir breits eine durchgehende Aufstiegsspur, Abfahrtsspuren dagegen nur wenige, dies hielt die Motivation hoch um trotz müder Beine ein weiteres Mal Richtung Berg zu steigen. Die letzten Meter zum Skidepot waren noch etwas zäh, doch lohnte es sich durchzuhalten. Denn während wir seit einiger Zeit im Schatten aufgestiegen waren, erwartete uns hier oben wieder eitel Sonnenschein, und somit sah die Welt schon wieder ganz anders aus. Nun folgte noch der Fussaufstieg zum Gipfel, doch Dank freigelegter Ketten und durchgehender Trittspuren war dies heute ein verhältnismässig leichtes Unterfangen. Nachdem wir in leichter Kletterei am dünnen Drahtseil den Gipfelgrat errreichten, trennten uns nur noch wenige Meter vom Kreuz. Es war geschafft, wieder einmal hatten wir zwei Gipfel aneinandergereiht.
(Diethelm Skidepot - happy auf dem Gipfel - well done guys!)
Nachdem wir beim Skidepot eine genüssliche Pause eingelegt hatten, folgte eine weitere Topabfahrt! Die steile Einfahrt über die Wechte in die N-Hänge des Turners liess das Adrenalin noch einmal in die Höhe schiessen, die folgenden Big Mountain Turns waren das Ergebnis dieser gewagten Aktion. In der Folge genossen wir den genialen Pulver bis fast hinunter zum See, erst auf den letzten Metern wurde der Schnee schwer und leicht gedeckelt, doch die war kaum der Rede wert. Beim Gasthaus Stausee begossen wir diesen äusserst emotionsreichen Tag.
//Fazit:
Ein toller Tourentag bei erstmals einigermassen sicheren Verhältissen. Dabei waren die Abfahrten über Mutteriberg und vom Fluebrig wie erwartet ein Traum!
Am Mutteristock 2294m konnte ich erneut eine PB realisieren; vom See zum Gipfel brauchte ich dieses Mal 1:14'28 - ganze 6 Minuten schneller als letztes Jahr! Und dies obwohl es nicht ganz optimal verlaufen war. Denn im aufgewärmten Zustand dürfte die Anfangsbaisse ausbleiben, und auch die rutschige Spur hatte mir nicht wirklich in die Karten gespielt. Vielleicht lägen noch 2-3 Minuten drin?
(Steiler Drop-in in die Turner N-Flanke und Big Mountain Turns)
//Facts:
- Route: Hinter Bruch - Lufthütte - Torberglücke - Mutteristock - Mutteriberg - Lufthütte - Rinderweid - Aberen - Hinter Bruch - Aumeindli - Alp Fluebrig - Diethelm - Alp Fluebrig - Aumeindli.
- Distanz: 16.8km
- Höhenmeter: 2740m
- Maxpuls Mutteri: 163bpm
- Schnittpuls Mutteri: 153bpm
- Schnittpuls Fluebrig: 109bpm
- PB Hinter Bruch Pkt. 918m - Mutteristock 2294m in 1:14'28!
- VAM: 1121Vm/h (Mutteristock)
- Strava Segment Mutteristock: klick!
- Verpflegung: 0.5l Iso, 2 Gels, 2 Powerbars, 1 Sandwich.
//Die Zeiten:
- Start Hinter Bruch Pkt. 918m um 09:06 Uhr
- Ankunft Mutteristock 2294m um 10:20 Uhr
--> Dauer Aufstieg 1:14'28, 1392hm, VAM 1121Vm/h
- Start Mutteristock 2294m um 10:34 Uhr
- Ankunft Mutteristock 2294m um 10:51 Uhr
--> Die Nachzügler eingesammelt ;-)
- Start Mutteristock 2294m um 11:06 Uhr
- Ankunft Hinter Bruch Pkt. 918m um 11:32 Uhr
- Start Aumeindli Pkt. 918m um 11:53 Uhr
- Ankunft Diethelm Skidepot 2050m um 13:43 Uhr.
--> Dauer Aufstieg 1:50'00, 1160hm, VAM 633Vm/h
- Start Diethelm Skidepot 2050m um 13:50 Uhr.
- Ankunft Diethelm 2092m um 14:04 Uhr.
- Start Diethelm 2092m um 14:08 Uhr.
- Ankunft Diethelm Skidepot 2050m um 14:15 Uhr.
- Start Diethelm Skidepot 2050m um 14:39 Uhr.
- Ankunft Aumeindli Pkt. 918m um 15:04 Uhr.
- Total ohne Pausen: 4:33'30
- Total mit Pausen: 5:59'18
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GPS-Profil
GPS-Tracks
Wegpunkte
Die Wegpunkte der Tour können hier heruntergeladen werden (gpx file).
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Bemerkungen:
Mutteristock 2294 und Redertengrat 2220m sind für den Zürcher IMMER eine gute Wahl! Bei Neuschnee findet man viele tolle Abfahrtsvarianten und genügend Platz für eigene Spuren. Bei Föhneinfluss kann man hier meist noch eine anständige Tour durchführen, ohne gleich vom Gipfel geblasen zu werden. Einzig im Frühwinter sollte man etwas vorsichtig sein, denn das Karstgelände verlangt eine solide Schneeauflage, möchte man nicht gleich einen Steinschliff einfahren.
Nebst einer guten Fitness und leichtem Material können folgende Faktoren eine Speedbegehung am Mutteristock positiv oder negativ beinflussen:
- Eine griffige, direkte und durchgehende Aufstiegsspur sollte vorhanden sein.
- Wenig Leute unterwegs (ansonsten kräfteraubende Überholmanöver)
- Angenehme Temperaturen (nicht zu kalt)
- Tageszeit/Biorhythmus beachten (besser nicht zu früh starten)
- In ausgeruhtem Zustand antreten, vor der Begehung wenn möglich etwas aufwärmen.
Weitere Berichte und Bilder zum Mutteristock findet man hier: klick!
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