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| Tourendetails Mythen Trilogie |
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Tourenart | Skyrunning |
Datum | 09.07.2015 |
Region | |
Kartennummer | 1152 Ibergeregg |
Link zum Kartendienst | |
Anforderung | T6, III |
Terrain | Bergweg |
Besucherandrang | Schwach frequentiert |
Kondition | A |
Distanz | 11.3km
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Höhenmeter | 1500m 1500m |
Exposition | Alle Exp. |
Ideale Zeit | Frühsommer, Herbst |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | Deluxe! |
Beschreibung | Mythen Trilogie auf Speed
//Motivation
Schon lange wollte ich die Mythen Überschreitung auf Speed machen (Ein Schelm wer falsches dabei denkt), und nachdem ich mir mit Timon vor zwei Wochen die Strecke und Schlüsselstellen noch einmal einprägen konnte, war es heute endlich soweit.
//Trail
Die Temperaturen in Brunni lagen wie erhofft bei angenehmen 14° Grad, der Himmel war bedeckt mit blauen Lücken, das waren optimale Voraussetzugen.
Entspannter, wenn auch hochpulsiger Anstieg zur Haggenegg Pkt. 1414m. Nun stieg auch die Spannung. Ich hatte noch keine Vorstellung, wie man von dort in weniger als einer halben Stunde den Haggenspitz 1761m erreichen sollte. Doch es war möglich! Ich lief wie im Tunnel, kraxelte und kletterte das Schrofengelände empor, und gelangte so nach nicht einmal 23 Minuten auf den Gipfel, unglaublich.
Ohne Pause lief und kletterte ich hinab zum Griggeli, um durch den Mythenkamin auf den Kleinen Mythen 1811m zu gelangen. Dafür brauchte ich etwas mehr als 16 Minuten. Nun liess ich mir kurz Zeit um etwas zu essen und einige Fotos zu machen. Im Abstieg vom Kleinen Mythen musste ich dann eine ungewollte Pause einlegen, da mir einige Kletterer genau bei der Schlüsselstelle den Weg versperrten. Jänu, it's just a game...
Anschliessend ging's wieder flott am Vorgipfel Pkt. 1763m des Klein Mythen vorbei und im Eiltempo hinab nach Zwysched Mythen Pkt. 1438m. Den Anstieg über die Chalberstöckli Route kannte ich unterdessen blind, und so konnte ich mich hier wieder voll auf's atmen und klettern konzentrieren. Ich passierte die Schlüsselstellen spielend, und gelangte schon bald auf den Grüeziweg. Vom Einstieg bis auf den Gipfel benötigte ich erneut weniger als eine halbe Stunde.
Im Abstieg über das Rot Grätli hinab zur Mythenmatt liess ich mir nun Zeit, hier waren keine Fehltritte erlaubt. Immerhin kannte ich nun den Weg, denn die blauen Markierungen waren von oben schlecht sichtbar. Die Mythenmatt querte ich dann wieder im Laufschritt, und nach einem tiefen Schluck aus dem Nollenbrünneli nahm ich den Gegenanstieg zum Grüeziweg in Angriff.
Nach 35 Minuten erreichte ich schliesslich die Holzegg Pkt. 1405m, und nach weiteren zehn Minuten gelangte ich zurück zum Ausgangspunkt in Brunni. Es war schier unglaublich, dass ich für die komplette Mythen Traverse lediglich 2.5 Stunden benötigt hatte. Das grosse Alkoholfreie hatte ich mir nun redlich verdient!
//Fazit
Endlich konnte ich die Speedbegehung in die Tat umsetzen! Im Vorfeld hielt ich 3h für realistisch, aber dass ich diese Zeit um beinahe eine halbe Stunde unterbieten konnte, mit immer noch müden Beinen vom Engadin Ultraks, freute mich umso mehr! Aber dies bedeutete wiederum, dass durchaus noch Potential bestand um diese Zeit zu toppen.
Das grösste Problem bei der Speedbegehung war stets die Sicherheit im Auge zu behalten und nicht übermütig zu werden. Mit hohem Puls war dies gar nicht so einfach... Vor allem für den Abstieg vom Grossen Mythen über das Rot Grätli galt es noch einmal vollste Konzentration aufzubringen!
(Zwischenstopp auf dem Kleinen Mythen 1811m)
Die Schwierigkeiten am Haggenspitz: T6, III, rot markiert.
Im Detail:
- Ausgesetzte Querung im unteren Abschnitt.
- Linkes Couloir (III-), Bh. vorhanden und mit Fixseil entschärft.
- Einige Kletterzüge (II) hinab in die Scharte bei der Gedenktafel.
- Kurze, griffarme Plattenstelle (II) im oberen Abschnitt, Spreizschritt mit rechts hilft. Bh. vorhanden und mit Kette entschärft.
Die Schwierigkeiten am Kleinen Mythen: T5, III.
Im Detail:
- Abstieg Griggeli, einige Kletterzüge (T5, II), Markierungen von oben kaum sichtbar.
- Mythenkamin (III), Bh. vorhanden und mit Fixseilen entschärft.
Die Schwierigkeiten am Grossen Mythen (Chalberstöckli): T6, III, pink markiert.
Im Detail:
- Übergang zum Kleiner Mythen Vorgipfel (T4-T5, II).
- Einige Kletterzüge nach dem Chalberstöckli (II).
- Linkstraverse, zuletzt leicht absteigend und expo (T6, II). Bh. vorhanden und durchgehend mit Fixseilen entschärft.
- Wandkletterei (III) nach der Traverse. Bh. vorhanden und mit Fixseilen und TRITTSCHLINGE entschärft.
- Steilgras (T5) zum Grüeziweg.
Die Schwierigkeiten am Grossen Mythen (Rot Grätli): T5+, II, blau markiert.
Im Detail:
- Sehr ausgesetzte Kletterei am Rot Grätli (II), blaue Markierungen von oben schlecht sichtbar, einige Stellen mit Ketten gesichert.
- Mythenmatt (T4-T5).
- Schafweg Stellen exponiert (T4), einige exponierte Kletterzüge (II+) kurz vor dem Grüeziweg, durchgehend mit Fixseilen entschärft.
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//Facts:
- Route: Brunni - Haggenegg - Schärsack - Linkes Couloir - Haggenspitz - Griggeli - Mythenkamin - Kleiner Mythen - Kleiner Mythen Vorgipfel - Zwüsched Mythen - Chalberstöckli - Grosser Mythen - Rot Grätli - Mythenmatt - Nollenbrünneli - Schafweg - Grüeziweg - Holzegg - Brunni.
- Distanz: 11.3km
- Höhenmeter: 1500m
- Maxpuls: 159bpm
- Schnittpuls: 138bpm
- Verpflegung: 2 Gels, Getrocknete Bananen, 1l Iso, Quellwasser.
- Ausrüstung: Trailrucksack mit Trinksystem (DYNAFIT ENDURO 12), gut profilierte Turnschuhe.
- Terrain: 95% Trails (Berg- und Wanderwege), 5% Forststrassen.
- STRAVA Segment Haggenspitz N-Grat: klick!
- STRAVA Segment kl. Mythen-Traverse (Haggenegg-Zwüschet Mythen): klick!
- STRAVA Segment Mythen Trilogie (Haggenegg-Holzegg): klick!
//Die Zeiten:
- Start in Brunni Pkt. 1089m um 09:48 Uhr.
- Durchgangszeit Haggenegg Pkt. 1414m um 10:05'20
- Durchgangszeit Haggenspitz 1761m um 10:28'20
- Durchgangszeit Kleiner Mythen 1811m um 10:44:50
- Durchgangszeit Zwysched Mythen Pkt. 1438m um 10:58'50
- Durchgangszeit Grosser Mythen 1898m um 11:35'40
- Durchgangszeit Holzegg Pkt. 1405m um 12:10'30
- Ankunft in Brunni Pkt. 1089m um 12:20'30
Total mit Pausen: 2:32'38
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GPS-Profil
GPS-Tracks
Wegpunkte
Die Wegpunkte des Laufs können hier heruntergeladen werden (gpx file).
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Bemerkungen:
Die Überschreitung der drei Mythen ist ein abwechslungsreicher, eindrücklicher und landschaftlich sehr schöner Voralpenklassiker, der perfekt gemacht ist für die Zwischensaison oder bei unsicherer Wetterlage, und jedem versierten T6 Alpinwanderer empfohlen werden kann.
Viele Fixseile, Ketten und Schlingen sind meines Erachtens überflüssig: Der Aufstieg zum Chalberstöckli ist sozusagen konsumfertig verkabelt, auch am Haggenspitz hängt einiges Material drin. Am Schafweg wurde dann praktisch ein einziges Kabel verlegt über die ganze Länge, total unnütz! Kurz vor der Kehre 24 am Grüeziweg musste nochmals eine Runse gequert werden, dort steckte wiederum kein Material drin...
Trotz üppiger Absicherung darf man die Tour nicht unterschätzen und man sollte wissen worauf man sich einlässt, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit werden vorausgesetzt.
Klettern am Schärsack: Topo und Infos!
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