Beschreibung | Sonnenkönig 6c (6a obl.) am Pfaffenhut, 320m, 11SL (****), mit Christian B.
(El Pfaffenhut)
Start um 08.30 Uhr von der Wendenalp. Steil hoch in Richtung Pfaffenhut, teils in mühsamer Wühlerei durch hüfttiefen Schnee, zuletzt mit Pickel bis zum markierten Einstieg, hatten mehr als zwei Stunden benötigt!
Die Kletterei verlangte gleich schon zu Beginn etwas Nervenstärke, die Absicherung ist aber in Ordnung und nie wirklich gefährlich. Der Fels ist wirklich sehr schön und rauh, mit Rissen, Löchern, Sanduhren, Leisten, Platten, bietet er alles was das Herz begehrt. Die 6c Seillänge ist ziemlich exponiert und verlangt einen kühlen Kopf, gut gestanden ist aber halb gewonnen. Die Crux hatten wir allerdings A0 geklettert da mächtig Seilzug vorhanden war (trotz Schlingenverlängerung), und dies dann auf einer Platte, nein danke... In der 7. Seillänge wäre dann eine 2m breite Wasserspur zu queren gewesen um dem Routenverlauf zu folgen, dies war leider nicht möglich da latente Rutschgefahr, somit ziemlich exponiert gestanden bis zur nächsten Zwischensicherung. Ich war dann doch ziemlich erleichtert, als das erlösende Schnapp ertönte. Den anschliessenden Quergang sind wir geschwommen, und die letzten Seillängen hatten wir uns dann geschenkt, denn die waren nun wirklich pflotschnass, schade! Somit direkt über die gut eingerichtete Abseilpiste runter zum Einstieg.
Der Abstieg ging nun etwas leichter als der Zustieg, aber es war trotzdem erhöhte Aufmerksamkeit angesagt, denn ein Ausrutscher kann hier tödlich enden. Um 17.30 Uhr zurück auf der Wendenalp.
Bemerkungen
Noch sehr viel Schnee und Schmelzwasser in dieser Jahreszeit. Beste Kletterzeit wohl ab Juli.
Für den Sonnenkönig sind Klemmkeile empfohlen, hatten diese aber nicht gebraucht und würden sie das nächste Mal schon gar nicht mitnehmen, wer den Schwierigkeitsgrad nicht beherrscht hat dort sowieso nichts verloren... 50m Doppelseil und 12 Express sind ausreichend.
Die neuste Sanierungswelle im Haslital, weitere Infos über Support findest Du hier...
Eine weitere schöne Beschreibung über den Sonnenkönig findet man auf topoguide.de. Einen Überblick über diverse Routen an den Wendenstöcken gewinnt man auf obsig.ch. In der Ausgabe 09/2010 des SAC-Heftes Die Alpen findet man ferner einen ausführlichen Bericht über die Wendenstöcke sowie eine umfassende und gegenwärtige Gebietsübersicht. Hier gehts zum Download klick!.
Der Band Sportklettern im Berner Oberland von Hans Grossen, welcher seit 2010 im Buchhandel erhältlich ist, beschreibt nebst den bekannten Klettergebieten (wie den Wendenstöcken) auch viele unbekannte Gebiete, versorgt den Leser mit vielen Hintergrund- und Detailinformationen, befasst sich mit der Erschliessungsgeschichte und stellt lokale Klettergrössen vor. Das Buch ist liebevoll gemacht und ist jedem zu empfehlen, der im Berner Oberland gerne Fels unter die Finger kriegt, und nebst Routen konsumieren auch noch historisches zum Gebiet erfahren möchte.
Im Auswahl-Kletterführer Klettern in der Schweiz von Matteo della Bordella, welcher seit 2012 im Buchhandel erhältlich ist, sind die wichtigsten und bekanntesten Klettergebiete der Schweiz enthalten. Beschrieben werden sowohl Mehrseillängenrouten als auch Baseclimbs in verschiedenen Klettergärten, die Schwierigkeitsbereich der Wege reicht von mittleren bis zu höchsten Graden. Natürlich sind auch die Wendenstöcke darin enthalten.
Weitere Berichte über Touren an den Wendenstöcken auf chmoser.ch.
|