Beschreibung | Gr. Bockmattliturm 1835m - Dreimal kurz gelacht 6c, 6c obl., 6 Sl. (***), mit Martine
(Gr. Bockmattliturm 1835m N-Wand)
Sind um ca. 09.00 Uhr vom Parkplatz 923m beim Seilbähnli Richtung Bockmattli gestartet. Die letzten Meter bis zu den Einstiegen sind sehr steil und alpin, es muss bereits vor den eigentlichen Einstiegen der Touren geklettert werden (ca. 60m, 2-3, einige Bh). Um 11.00 Uhr ging es dann aber endlich los.
1. Sl. 6b+: Es geht gleich voll zu Sache mit einem tricky Einstieg, die Crux etwa beim 3. Bh: Eher tief bleiben und nach rechts queren, um den 4. Bh zu klippen. Anschliessend geht es dann steil und athletisch übers Dach. Zuletzt leichter in etwas brüchigem Gelände bis an den Stand (Runouts, Friends).
2. Sl. 6b: Zu Beginn klettertechnisch leicht, die richtige Linie zu finden jedoch nicht so einfach (Runouts, Friends). Die Crux dann unter dem Überhang: Etwas plattig zum stehen, an Untergriffen nach rechts queren, dann athletisch übers Dach, schön!
3. Sl. 6c: Super Seillänge! Die Crux (gut gesichert) gleich zu Beginn: Sehr plattig und feingriffig nach links queren (Tip: 1. Bh klippen, danach zurück und sehr tief nach links queren). Anschliessend dann herrliche Steilplattenkletterei mit einigen Knacknüssen, gegen Schluss dann super luftig und exponiert auf dem Pfeiler, inkl. Runouts.
4. Sl. 6a: Lange (>50m), schöne Seillänge mit einigen recht schwierigen Einzelstellen, welche ich eher als 6a+ bewerten würde. Auch hier fehlen die Runouts nicht. Beim Stand befindet sich das (verfaulte) Wandbuch.
5. Sl. 6a+: Zuerst luftige aber gut gesicherte Querung nach links (Crux), anschliessend dann steil aber leichter bis zum Stand (Runout).
6. Sl. 5c: Klassische, sehr schöne Verschneidungskletterei in gutem Fels, kann man wohl als das Salz in der Suppe bezeichnen für diese Route: Bis auf 1 Bh. nach ca. 10m ist diese Seillänge clean, mit 3 Friends und einem Keil war ich eher knapp unterwegs - hätte ich mehr dabei gehabt, dann wäre es auch versenkt worden...
Um 16.15 Uhr waren wir beide am Ausstieg und konnten uns endlich entspannen, trotz der lediglich 6 Seillängen darf diese Tour nicht unterschätzt werden, sie hat uns einiges abverlangt! Der herrliche Tiefblick auf den Wägitaler- und Zürichsee liess die Strapazen aber schnell wieder vergessen.
Nachdem wir uns wieder gestärkt hatten, ging es um 16.30 Uhr in 4x abseilen (60-Meter Halbseile, Topo beachten!) zügig hinunter zum Einstieg und unseren Rucksäcken. Die weitere Abseilfahrt hinunter ins Grüne war etwas abenteuerlich, der letzte Abseilstand ist etwas schwierig zu finden, wenn man das Topo aber genau beachtet, wird man früher oder später schon fündig werden... Um 18.30 Uhr waren wir unten auf dem Wanderweg, um 19.30 Uhr dann zurück beim Auto - nun freuten wir uns auf das verdiente Panaché :-)
Bemerkungen:
Am Morgen war es noch angenehm kühl, ab ca. 14h schien dann die Sonne an die Wand und es wurde ziemlich heiss.
Die Route Dreimal kurz gelacht wurde 2004/05 sanft saniert, zusätzliche Sicherungsmittel sind nach wie vor zwingend! Ein aktuelles Topo gibt es hier. 60m-Halbseile von Vorteil!
Die Felsqualität ist durchzogen: Scharfer und solider Fels wechselt ab mit brüchigen und losen Steinen (teilweise scheinen auch wirklich grosse Brocken nicht gerade bombenfest zu sein), es sollte also nicht immer der erstbeste Griff gewählt werden!
Das Wandbuch (genauer nur einige Zeitungsfetzen) ist am verfaulen und sollte bei Gelegenheit ersetzt werden. Format A6 (zweimal gefaltetes A4-Blatt), wenn möglich mit zusätzlicher Verpackung, da die Dose nicht 100% dicht zu sein scheint.
Dreimal kurz gelacht :-) und dreimal kurz geweint :-(
Weitere Berichte über das Sportklettern am Bockmattli auf chmoser.ch.
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