Beschreibung | Waldeckspitze, mit Martine
(Waldeckspitze Nordseite)
Der Fels an der Waldeckspitze ist von absolut bester Qualität. Scharfer, rötlicher Tropflöcherfels lässt die Haut bald dünner werden. Dazwischen finden sich auch immer wieder grosse Löcher, welche oft auch als Seit- oder Untergriffe verwendet werden müssen. Dieses Gebiet ist ein MUSS für Liebhaber von steilen Tropflochklettereien.
Zustieg vom Parkplatz Chli Sattel (zuerst auf einer Alpstrasse, anschliessend auf rot-weissem Wanderweg) bis zur Waldeckspitze in ca. 45 Minuten. Dann bald schon eingestiegen in die 4-Sterne-Tour:
Andrey Daniel Gedenkroute, 3 Sl, 6b+, 6b obl. (****)
1. Sl. 6b+: Die Crux gleich auf den ersten 5 Metern (2 Bh), es müssen sehr kleine Griffe gekrallt werden, dazu kommen dann noch einige Stehprobleme. Anschliessend super technische Kletterei an scharfen Tropflöchern, aber auch an grossen, scharfkantigen Löchern - so etwas findet man nicht alle Tage...
2. Sl. 6b: Sehr schöne und technische Kletterei an scharfen Tropflöchern, aber auch begegnen einem wieder diese grossen, geilen Löcher. Die Crux (man finde die richtige Linie) ca. 5m vor dem Stand.
3. Sl. 6b+: Steile und athletische Kletterei an meist guten Griffen (grosse Löcher, Bierhenkel, Seit- und Untergriffe).
>> Wollten dann eigentlich weiter auf den Gipfel über die Route Les trapézistes, nachdem wir aber leider keinen Bohrhaken finden konnten (6b-Seillänge, clean?!), hatten wir in 2x über die Voie Loretan abgeseilt.
Totem, 1 Sl, 6c, 6b obl. (****)
Anhaltende, steile und technische Kletterei an scharfen Tropflöchern, durchgehend schwierig. War leider auf den ersten Metern etwas nass... Deren Fortsetzung wäre die eindrückliche Route Totem Pole, welche C.+Y. Remy 1999 eröffneten.
Nach einem Carbo-reload dann erneut eingestiegen in die
Andrey Daniel Gedenkroute, 3 Sl, 6b+, 6b obl. (****)
>> Und weil es so schön war gleich noch einmal -> und dieses Mal gelang mir auch die Rotpunktbegehung :-)
>> Die Crux der ganzen Tour befindet sich effektiv auf den ersten 5 Metern (dieses feingriffige und unangenehme Stehproblem), die athletische 3. Seillänge braucht bloss etwas Engegement und Ausdauer, dann gehts schon. Die Route fordert das gesamte Bewegungsrepertoire.
Bemerkungen:
Die Bewertung in den Gastlosen ist im Allgemeinen um einiges härter als in anderen Gebieten - es kann meist gut ein Franzosengrad dazu gerechnet werden! Die 6b+-Seillängen in der Andrey Daniel könnten also auch gut mit 6c bewertet werden...
Mehr Infos zu den Gastlosen gibt es bei Gastlosen.ch und Grimper.ch.
Webcam Region Gastlosen.
Weitere Projekte hier:
- Magirus 7a
- Tomahawk 7a
- Totem + Totem Pole
>> Wir kommen wieder...
Der Band Sportklettern im Berner Oberland von Hans Grossen, welcher seit 2010 im Buchhandel erhältlich ist, beschreibt nebst den bekannten Klettergebieten (wie den Gastlosen) auch viele unbekannte Gebiete, versorgt den Leser mit vielen Hintergrund- und Detailinformationen, befasst sich mit der Erschliessungsgeschichte und stellt lokale Klettergrössen vor. Das Buch ist liebevoll gemacht und ist jedem zu empfehlen, der im Berner Oberland (oder speziell in den Gastlosen) gerne Fels unter die Finger kriegt, und nebst Routen konsumieren auch noch historisches zum Gebiet erfahren möchte.
Weitere Berichte zu Klettertouren in den Gastlosen auf chmoser.ch.
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