Beschreibung | Läged Windgällen 2573m (Hauptgipfel) - Zentralpfeiler 6a, 6a obl., 10Sl (**), mit Martine
(Läged Windgällen 2573m - Hauptgipfel)
Die Route Zentralpfeiler ist ein Klassiker aus dem Jahre 1973! Das Felsspektrum reicht von heikel brüchig bis zerfetzig scharf. Im unteren Teil (am markanten Pfeiler) steile, grossgriffige Wandkletterei an Leisten (nur wenige Tropfloch-Passagen), im oberen Bereich wirds dann etwas alpin, die letzten zwei Seillängen sind klassische Verschneidungskletterei.
Zustieg von der Kurve an der Klausenpassstrasse (705917/192387, 1772m) nach Heidmannegg 1862m. Bei den Alphütten nach rechts weg und steil ein Weglein hoch bis unter die Eistiege des Zentralpfeilers (2280m). Dauer für den Zustieg 75 Minuten. Um 10.30 Uhr sind wir in die Route eingestiegen.
1. Sl. 4a: Einstiegsseillänge, um an den Pfeilereinstieg zu gelangen, ziemlich brüchig mit Runout bis zum Stand.
2. Sl. 6a: Schöne, luftige Pfeilerkletterei an gutem Fels.
3. Sl. 5c: Zuerst luftige Kletterei in gutem Fels, der 2. Teil dann leichter und zuletzt beinahe Gehgelände bis hoch zum Stand.
4. Sl. 5c: Start in brüchigem Gelände, anschliessend schöne Wandkletterei mit genialem, plattigem Finish.
5. Sl. 6a: Steile, athletische Kletterei, einem Risssystem folgend bis zum Stand.
6. Sl. 5c: Vom Stand rechts um die Kante (nicht gerade hoch!) und in steiler und luftiger Wandkletterei bis auf den Pfeilerkopf.
7. Sl. 3a: Exponiertes, brüchiges Gehgelände. Verbindung, um vom Pfeiler an die hintere Wand zu gelangen.
8. Sl. 4a: Leichte Wandkletterei in etwas brüchigem Gelände, zuletzt einige Meter nach rechts queren.
9. Sl. 6a: Anstrengende Piaz- und Verschneidungskletterei.
10. Sl. 4c: Klassische Verschneidungskletterei.
Um 15.30 Uhr erreichten wir den Ausstieg und genossen das fantastische Panorama auf Glarner- und Urner Alpen. Nach ausgiebiger Pause zuerst 2x abgeseilt über den Zentralpfeiler, dann auf dem exponierten Grasband gequert bis zum Wandbuch der Südrippe resp. Schmarotzer, anschliessend weiter abgeseilt über die Südrippe bis hinunter zum Wandfuss.
Nun die geniale Föhnstimmung genossen und etwas in der abendlichen Sonne gechillt, bevor wir uns langsam auf den Rückweg machten...
Bemerkungen:
Die Route ist an den Schlüsselstellen gut abgesichert, in leichterem Gelände finden sich Normalhaken oder es gibt längere Runouts (ev. Friends Cam. 0.5 und 0.75 mitnehmen, es geht aber auch ohne), oder es fehlt gänzlich an Zwischensicherungen (3a-Seillänge) - dies verleiht der Route eine entsprechende alpine Note.
Die Tour wurde 1997 saniert, die Standplätze sind jedoch bald mal wieder sanierungsbedürftig würde ich meinen... (die eher dünnen Ringlihaken sind schon etwas angerostet).
Das Ambiente am Läged Windgällen ist schlichtweg genial, und dieser eindrückliche, markante Pfeiler muss einfach einmal geklettert werden! Die Kletterei ist leider etwas durchzogen und eher klassisch und inhomogen, da gibt es sicher bessere Touren dort oben, wie beispielsweise die Starlight an der Bastion, siehe Bericht.
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