Beschreibung | Spritztour auf's Älplihorn 3006m
(Blick vom Chrachenhorn auf's Älplihorn, Bärentälli - Tour vom 25.03.2012)
//Motivation
In Erwartung, dass das Wetter heute keine grossen Sprünge zulassen würde, hatte ich für einmal ausgeschlafen und keine Tour geplant. Nachdem das Föhnfenster die Wolken über Monstein in den Morgenstunden doch noch ferngehalten hatte und beinahe für blauen Himmel sorgte, hatte ich kurzentschlossen doch noch die Skis hervorgeholt.
//Tour
Ohne fixem Ziel bin ich einfach mal losgelaufen, je nach Wetter und Sicht würde ich dann einen Gipfel anpeilen oder auch nicht, dies war mir heute so ziemlich einerlei. Als ich nach 50 Minuten bereits ins Bärentälli abbiegen konnte und das Wetter immer noch hielt, stand der Besteigung des Älplihorns praktisch nichts mehr im Wege. Über die zunehmend steile S-Flanke ging es, einer griffigen Spur folgend, in einigen Kehren zügig hinauf zum Mitteltälligrat, wo mich erstmals ein kühler Wind in Empfang genommen hatte. Bis zum Gipfel war es nun aber nicht mehr weit, und zeitlich würde es sich nur um Minuten handeln, bis ich wieder tiefere und windstille Gefilde aufsuchen könnte. Ich folgte somit dem Schneegrat bis zu den Felsen, wo man in der Regel das Skidepot einrichtet oder die Ski's schultert, um sie mit auf dem Gipfel zu nehmen. Ich hatte die Skis deponiert, und bin zu Fuss über den Grat in wenigen Minuten bis zum Vorgipfel geeilt. Der Übergang zum Hauptgipfel war noch nicht angespurt, doch auch ich hatte mich heute mit dem kaum tieferen Vorgipfel zufrieden gegeben.
Da ich ohne Gepäck unterwegs war und sogar den Fotoapparat zuhause gelassen hatte, machte ich mich sofort wieder an den Abstieg zum Skidepot. Rasch die Felle verstaut und die steile SW-Flanke Richtung Mitteltälli in Angriff genommen. Die steile Flanke war leider noch nicht aufgefirnt, im Mitteltälli dann aber perfekter Frühlingsschnee und super Abfahrtsverhältnisse bis zu den Hütten bei Fanezmeder 2000m. Auch mit den schmalen DY.N.A. Rennskis war es herrlich durch diesen Sorbetschnee zu kurven! Obwohl mich der Abstecher auf's Chrachenhorn 2891m oder auf den Erezberg Pkt. 2616m durchaus gereizt hätte, liess ich es für einmal gut sein, und machte mich entgültig auf den Rückweg nach Monstein. Ich war gerade rechtzeitig am Ausgangspunkt angekommen, sodass mich die Kids dort freudig in Empfang nehmen konnten, bevor es vereint ins freundliche Veltlinerstübli auf einen prima Cappuchino ging.
//Fazit:
Das Föhnfenster optimal genutzt, abschnittsweise zeigte sich sogar die Sonne, und auch am Gipfel war es nur schwach windig. Im Gegensatz zur gestrigen Tour konnte ich heute wieder richtig Gas geben und Tempo machen, das lähmende Virus schien tatsächlich besiegt zu sein... Ich hatte durchwegs von einer perfekten Spuranlage profitiert, die war für eine schnelle Begehung Voraussetzung.
//Die Zeiten:
- Warm-up von Monstein Hof Pkt. 1574m um 08:53 Uhr.
- Re-Start vom Dorfende Pkt. 1636m um 09:00 Uhr.
- Zwischenzeit Sattel/Übergang ins Bärentälli 2440m um 09:50 Uhr.
- Ankunft Älplihorn 3006m Vorgipfel um 10:27 Uhr.
- Ankunft Monstein Pkt. 1636m um 10:55 Uhr.
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GPS-Profil Älplihorn (Tour vom 03.01.2014)
GPS-Tracks Älplihorn (Tour vom 03.01.2014)
Wegpunkte Älplihorn (Tour vom 03.01.2014)
Die Wegpunkte können hier heruntergeladen werden (gpx file).
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Bemerkungen:
Für die einen bietet die Besteigung des Älplihorns ein ausgefülltes Tagesprogramm, für die Getriebenen ist es bloss eine kleine Trainingstour, bei der sie weder zu essen noch zu trinken brauchen, und nach nicht einmal 2h bereits wieder am Ausgangspunkt angelangt sind. Möglich macht dies nebst einer guten Fitness auch verlässliches und gewichtsoptimiertes Material von Dynafit.
Aktuell wäre sogar eine Abfahrt durch das steile NE-Couloir direkt vom Hauptgipfel möglich gewesen. Es präsentierte sich perfekt eingeschneit, und auch die Lawinenverhältnisse waren momentan sehr sicher.
Grundsätzlich sollte man die steilen N-Flanken rund um Davos (Chrachenhorn N-Flanke, Älplihorn NE-Flanke, Leidbachhorn NE-Flanke etc.) besser erst im März angehen; im Gegensatz zum Hochwinter sind die Verhältnisse dann meist sehr viel besser resp. sicherer!
Nachdem ich mich spätestens seit dem Tödi mit stark entzündeten Knöcheln herumzuschlagen hatte, musste jetzt etwas geschehen! Die DY.N.A. EVO sind zwar extrem leicht und Dank der Flexibilität im Schaft beinahe wie ein Turnschuh zu gehen, durch die hauchdünnen Innenschuhe stösst der Fuss aber fast schon ungefiltert an die harte Schale, was dann unweigerlich zu Druckstellen führen kann.
Die Lösung für mein Problem hiess Heierling Sportorthopädie in Davos Dorf. Einerseits hatten die qualifizierten Fachkräfte bei mir sofort einen leichten Senkfuss attestiert, was mit orthopädischen Einlagen ausgeglichen werden konnte. Zusätzlich hatten sie die Skischuhe an den Druckstellen fachmännisch und so gut es ging ausgeweitet, denn bei Carbon musste man schon etwas vorsichtiger ans Werk gehen. Die Angelegenheit zog sich nicht etwa über mehrere Tage hin, sondern war innert 1.5h erledigt (Füsse ausmessen, Anfertigung der orthopädischen Einlagen, Skischuh Modifikation). Ein Bombenservice und jedem zu empfehlen, falls man sich gerade in der Gegend befindet. Eine telefonische Voranmeldung ist Pflicht.
Und nun das Beste an der Geschichte: Bei der heutigen Tour auf's Älplihorn spürte ich weder Knöchel noch Hallux, ich blieb zu 100% schmerzfrei - was für eine Wohltat! Nun freue ich mich bereits auf den nächsten Einsatz mit den leichten Rennschuhen!
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