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| Tourendetails Rottällihorn 2913m, Stotzigen Firsten Ostgipfel 2747m |
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Tourenart | Skitour (Speed) |
Datum | 22.11.2014 |
Region | |
Kartennummer | Helvetic Backcountry SKI & SNOWBOARD TOURENATLAS SCHWEIZ - 08 ROTONDO/BEDRETTO, 1231 Urseren, 255 S Sustenpass |
Link zum Kartendienst | |
Anforderung | WS+ 3.1 |
Besucherandrang | Sehr stark frequentiert |
Kondition | A |
Distanz | 24.5km
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Höhenmeter | 2500m 2500m |
Lawinenbulletin | mässig (siehe Slf-Archiv) |
Exposition | N-NE |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | schön |
Beschreibung | Rottällihorn 2913m, Stotzigen Firsten 2747m (N-Abfahrt)
(Rottällihorn 2913m Gipfelflanke)
//Motivation
Wie so oft hatte ich heute nur ein knappes Zeitfenster zur Verfügung. Somit die Rennausrüstung geschnappt und früh morgens ins Urseren gedüst. Der Parkplatz in Realp war um 07:15 Uhr bereits zu einem Drittel gefüllt, sehr krass! Betreffend Gipfel hatte ich mich noch nicht festgelegt, ich wollte einmal Richtung Rottällihorn 2913m starten und anschliessend schauen was zeitlich die beste Option sein würde.
//Tour
Auf dem Sommerweg via Oberchäseren Pkt. 1967m hinauf zum Stelliboden Pkt. 2209m. Bis hier hatte ich dutzende Tourengeher überholt, nun stand niemand mehr zwischen mir und dem Gipfel. Bis Schijenboden 2450m war die Spur breit ausgetreten, nun wurde sie merklich dünner, da das Gros der Tourengeher den näheren Tälligrat Pkt. 2748m angesteuert hatte. Normalerweise begrüsste ich diese Tatsache, doch heute wären mir etwas mehr Spuren lieber gewesen. So hatte ich bereits die dunkle Vorahnung, dass das Leckihorn noch unberührt sein würde. Nach knapp 2h erreichte ich den Gipfel des Rottällihorns 2913m. Diese Zeit war gut aber trotzdem noch deutlich zu unterbieten. Im Bereich des Sommerweges musste ich oftmals hinten anstehen oder zu strengen Überholmanövern ansetzen, hatte in den Südhängen bei Rotgand mit einer rutschigen Spur zu kämpfen, und zuletzt war ich auch nie am Limit gelaufen, da ich das Pulver für den weiteren Verlauf nicht verschiessen wollte.
(Auf dem Rottällihorn 2913m - Das Ziel unter 2h knapp erreicht)
Unterdessen konnte ich sehen, dass das Leckihorn 3068m noch nicht angspurt war. Und auch der Gegenanstieg über das Deieren Älpetli Richtung Stotzigen Firsten 2747m war noch unberührt. Schade, aber zeitlich würde es nicht drinliegen heute. Als Alternative könnte ich zum Stelliboden Pkt. 2209m abfahren und nochmal auf den Tälligrat Pkt. 2749m hochfellen, das machte allerdings nur knapp 2000hm, oder dann zurück auf Feld 1, und über die Normalroute auf den Stotzigen Firsten 2747m. Dies wären gegen 2500hm, und als Belohnung würde ich in den Genuss von pulvrigen Nordhängen kommen. Ich entschied mich schliesslich für die harte Variante.
Die Abfahrt vom Rottällihorn war nicht der Brüller; nachdem die steile Gipfelflanke einige schöne Schwünge zuliess, mussten die Hänge vorwiegend gequert werden um zurück zum Stelliboden Pkt. 2209m zu gelangen. Ab Oberchäseren dann Schnee von der übelsten Sorte, mit den dünnen Spagetti Skiern wirkte ich wie ein blutiger Anfänger... Glücklicherweise konnte schon bald auf der breitgetretenen Piste abgefahren werden.
Nachdem ich bei Laubgädem 1690m die Felle erneut aufgezogen und einen Gel verdrückt hatte, machte ich mich auf zum zweiten Run. Obwohl sich erwartungsgemäss viele Leute am Berg aufhielen, konnte ich dieses Mal mühelos passieren, da der Anstieg auf weiten Teilen bereits zweispurig angelegt war :-) Nachdem ich bei Gässler Pkt. 2367m einen weiteren Gel verdrückt hatte, reichte die Energie um in einem Schnuuz auf den Gipfel durchzuziehen.
(Stotzigen Firsten 2747m - Direkte Einfahrt zur Nordabfahrt)
Nachdem ich für einige Minuten die klassische Aussicht Richtung Muttengletscher auf der einen Seite und Galenstock auf der anderen Seite geniessen konnte, machte ich mich bereit für die Abfahrt. Die Einfahrt in die Nordflanke war dieses Mal direkt vom Wintergipfel Pkt. 2747m möglich, Dank der üppigen Schneelage und sicheren Verhältnissen. Obwohl es mit breiteren Skiern bestimmt mehr Spass gemacht hätte, liess sich der konservierte Pulver auch mit den dünnen Skiern perfekt durchpflügen. Die Hänge waren derart gut eingeschneit, dass ich es mir nicht nehmen liess, anstatt den Spuren zu folgen und nach Deierli zu queren, direkt zur Furkareuss Hst. Tiefenbach Pkt. 1845m abzufahren. Wow, 1000hm Pulver vom Feinsten! Mit etwas Stockeinsatz erreichte ich in der Folge problemlos die Brücke bei Chalt Herbrig. Nach kurzem Gegenanstieg und rascher Querung der besonnten Südhänge erreichte ich die Furkapassstrasse, und gelangte auf dieser zurück nach Realp.
//Fazit:
Obwohl ich heute grundsätzlich aufstiegsorientiert unterwegs war, und dazu die wohl meist frequentierten Gipfel der Zentralschweiz ausgesucht hatte, kam ich unverhofft in den Genuss von tollen Abfahrten und allerbestem Pulverschnee!
(Pulverzauber hinab zur Furkareuss)
//Facts:
- Route: PP Realp - Oberchäseren - Stelliboden - Rottällihorn - Stelliboden - Oberchäseren - Laubgädem - Deieren - Alp Gässler Pkt. 2367m - Lägenden Firsten - Stotzigen Firsten Ostgipfel - Schwärzi - Plänggetlisboden - Furkareuss (Hst. Tiefenbach Pkt. 1845m) - Chalt Herbrig - Furkapassstrasse Pkt. 1861m - PP Realp.
- Distanz: 24.5km
- Höhenmeter: 2500m
- Maxpuls: 157bpm
- Schnittpuls: 132bpm
- Verpflegung: 2 Gels, 1.1l Iso
//Die Zeiten:
- Start PP Realp Pkt. 1538m um 07:27 Uhr.
- Ankunft Rottällihorn 2913m um 09:25 Uhr.
--> Dauer Aufstieg: 1:58'16 (das Ziel unter 2h knapp erreicht)
- Start Rottällihorn 2913m um 09:36 Uhr.
- Ankunft Laubgädem 1690m um 10:03 Uhr.
- Start Laubgädem 1690m um 10:08 Uhr.
- Ankunft Stotzigen Firsten 2747m um 11:23 Uhr.
--> Dauer Aufstieg: 1:15'11
- Start Stotzigen Firsten 2747m um 11:27 Uhr.
- Zwischenzeit Furkareuss (Hst. Tiefenbach Pkt. 1845m um 11:45 Uhr.
- Ankunft Furkareuss (Chalt Herbrig) um 11:49 Uhr.
- Start Furkareuss (Chalt Herbrig) um 11:51 Uhr.
- Ankunft PP Realp Pkt. 1538m um 12:10 Uhr.
- Total ohne Pausen: 4:21
- Total mit Pausen: 4:42
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GPS-Profil
GPS-Tracks
Wegpunkte
Die Wegpunkte der Tour können hier heruntergeladen werden (gpx file).
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Bemerkungen:
Ich erlaube mir hier noch eine kleine Bemerkung betreffend Genusstouren. Trotz erhöhter Pace geniesse auch ich (und sicher auch alle anderen schnellen Zeitgenossen) die Touren und den Schnee! Die einen lieben es im Aufstieg ein leckeres Sandwich zu verdrücken und zu pausieren, andere stehen eben mehr auf zuckersüsse Gels ohne anzuhalten. Dies ist Geschmackssache und macht eigentlich jegliche be- oder abwertende Kommentare überflüssig, sei es in Blogs oder Foren, oder auch direkt im Gelände und in der Spur. Und übrigens: mit genügend Kraft in den Beinen macht anschliessend auch die Abfahrt noch mächtig Spass ;-)
Bulletin: Vor allem an steilen Ost-, Süd- und Westhängen
unterhalb von rund 2600m musste mit Gleitschneelawinen gerechnet werden. Dies betraf insbesondere den Gegenanstieg von Chalt Herbrig zur Furkapassstrasse.
Weitere Berichte vom Rottällihorn findet man hier: klick!
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