Beschreibung | Bärentälli 2670m (Älplihorn)
(Einsames Bärentälli - Sicht zur Fanezfurgga)
//Motivation
Es herrschte noch immer erhebliche Lawinengefahr. Die Monsteiner Gipfel waren daher tabu, das Bärentälli war ein valables Ausweichziel.
//Tour
Start in Monstein Hof Pkt. 1583m bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Neu gespurt durchs Bärentälli, da die alte Spur grösstenteils zugeweht war. Aufgestiegen bis zum höchsten Punkt ca. 2670m unmittelbar vor der Querung in die SE-Flanke.
Die SE-Flanke war von einem breiten Anriss und einem grossen Rutsch gezeichnet, im unteren Abschnitt konnte ich einige alte Abfahrtsspuren ausmachen. Vom Unglück, welches sich vor einigen Tagen genau an dieser Stelle ereignet hatte, erfuhr ich erst später (siehe Bemerkungen).
Es wäre nun möglich gewesen, im Bereich des Rutsches sicher auf den Mitteltälligrat zu gelangen, und oben wäre der Grat sowieso abgeblasen und der Gipfel des Älplihorns so gut wie in der Tasche, doch Bauch und Kopf sagten mir es gut sein zu lassen.
Somit die Sonne und Einsamkeit genossen, und wenig später in schönstem Pulverschnee dem Tale entgegengeschwebt. Direkt im Anschluss gabs im Veltlinerstübli eine leckere Monsteinerrösti.
//Fazit:
Vor allem bei erheblicher Lawinengefahr ist das Bärentälli immer wieder eine Reise wert.
(Lawinenabgang vom 31.12.2014 in der Älplihorn 3006m SE-Flanke: klick!)
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//Facts:
- Route: Monstein - Oberalp - Fanezmeder - Bärentälli.
- Distanz: 10.2km
- Höhenmeter: 1150m
- Schnittpuls: 114bpm
- Maxpuls: 139bpm
- Verpflegung: 0.3l Iso
//Die Zeiten:
- Start Monstein Hof Pkt. 1583m um 10:27 Uhr.
- Zwischenzeit Fanezmeder 2222m um 11:14 Uhr.
- Zwischenzeit Lücke Pkt. 2397m um 11:32 Uhr.
- Ankunft Bärentälli 2670m um 11:51 Uhr.
--> Dauer Aufstieg: 1:24'13
- Start Bärentälli 2670m um 11:57 Uhr.
- Ankunft Monstein Pkt. 1613m um 12:25 Uhr.
--> Total ohne Pausen: 1:50'55
--> Total mit Pausen: 1:58'11
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GPS-Profil
GPS-Tracks
Wegpunkte
Die Wegpunkte der gesamten Tour können hier heruntergeladen werden (gpx file).
Bemerkungen:
Lawinenabgang in der Älplihorn SE-Flanke am 31.12.14 mit zwei Verschütteten und spontaner Rega-Bergung (die Geretteten waren bereits unterkühlt und hatten Glück dass die Rega zufällig vor Ort war und die Szene mitverfolgen konnte. Hier geht's zum Artikel: klick!
Am 31.12.2014 herrschte erhebliche Lawinengefahr. Wieso werden die präzisen Messdaten des SLF nicht zurate gezogen und immer wieder unnötig Risiken eingegangen? An diesem Tag wäre es mir nie in den Sinn gekommen auf's Älplihorn zu steigen, ich war zu diesem Zeitpunkt auf der (sicheren) Südseite am Chummerhüreli unterwegs und hörte die Schneedecke ständig knallen; im flachen Gelände blieb dies natürlich ohne Folgen.
Fast jedes Jahr im Hochwinter stellt sich die Problematik bezüglich kantig aufgebautem Altschnee in den Bergen rund um Davos. Zuckerförmiger Griessschnee, welcher überschneit wird und anschliessend nur darauf wartet ausgelöst zu werden, vor allem die steilen Nordhänge sind davon betroffen. Nun gibt es auch eine wissenschaftliche Studie dazu, hier geht es zum Online-Artikel (10.01.2015). Den ganzen Artikel gibt es auch hier hier zu lesen.
Bulletin heute: Erhebliche Lawinengefahr, Altschnee und Triebschnee in allen Expositionen.
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