//Motivation
Als mich Pascal fragte, ob ich mit ihm in den Kaukasus reisen möchte um am Elbrus Skyrace teilzunehmen und den Gipfel zu besteigen, war ich sofort begeistert, und nachdem mir die Familie grünes Licht dafür gegeben hatte, machte ich mich bald an die Vorbereitung. Es galt das fehlende Material zu beschaffen und das Visum einzuholen; Letzteres gelang mit der nötigen Geduld und etwas Cash...
//30.4.2016 - Anreise
Mit Aeroflot von Zürich nach Moskau und weiter nach Mineralnye Vodyj. Um Mitternacht mit dem vom Race Office organisierten Taxi in etwas mehr als zwei Stunden nach Azau 2350m (Terskol) gerast; Google Maps schlägt für die Strecke drei Stunden vor.
//01.05.2016 - Akklimatisation
Nachdem wir ausgeschlafen hatten, sind wir mit den Bergbahnen bis auf 3850m hochgegondelt. Der letzte Abschnitt ab der Mir Station 3450m wurde erst 2015 fertig gestellt, vorher konnte man mit dem Einersessellift lediglich bis zu den Barrels auf 3700m hochfahren. Für die Zukunft ist geplant, die Lifte bis auf knapp 5000m zu bauen und dort auch neue Pisten zu erschliessen; den Russen ist alles zuzutrauen...
Nun mit Ski gemütlicher Aufstieg entlang der Piste bis auf 4700m, und dies bloss 26h nachdem wir in Zürich in den Flieger gestiegen waren, irgendwie verrückt! Noch nie in meinem Leben war ich so hoch auf respektive an einem Berg, denn die Dufourspitze ist nur 4634m, und am Mont Blanc vor rund drei Wochen wurden wir auf 4400m aufgrund fehlender Akklimatisation und eisigen Temperaturen zur Umkehr gezwungen.
Heute war es erstaunlich warm, zwar etwas Nebel, dafür kein Wind. Das Kopfweh blieb aus, die oben genannten Akklimatisationstouren zeigten Wirkung. Während wir unterwegs waren, bekamen wir so Allerlei zu Gesicht: Von den erfahrensten Expeditionsbergsteigern bis zu absoluten Dilettanten, welche sich vom Flachland mit Hilfe der Bahn und den Schneemobilen innert weniger Stunden bis auf 4500m hochbringen liessen; dies erklärte weshalb am Elbrus zwischen 15 bis 30 Menschen pro Jahr ihr Leben liessen! Für unsere DNA Rennski wurden wir bewundert, denn Skibergsteiger waren am Elbrus deutlich in der Minderheit, und die Farben pink und grün sorgten für zusätzliche Aufmerksamkeit! Die Schneemobil Fahrer waren fast schon kriminell gefährlich, sie rasten den Berg hinauf und hinunter, und wehe man stand ihnen im Wege...
Nach einigen Fotos machten wir uns an die tolle Abfahrt hinunter nach Azau 2350m, das waren immerhin 2400 Höhenmeter.
//02.05.2016 - Akklimatisation und Elbrus Westgipfel 5642m
Später Start bei den Barrels (Contaier Hütten) 3700m um 11:45 Uhr, da wir zunächst unsere Sachen deponiert hatten (Kleider, Schlafsäcke), um die Nacht dort zu verbringen zur besseren Akklimatisation. Das Redfox Team war für's Catering besorgt, so brauchten wir uns nicht ums Essen und Trinken zu kümmern - dies war geradezu luxuriös! Am nächsten Tag würden wir dann wenn möglich den Gipfel in Angriff nehmen.
Zugang zu den Barrels mit dem nostalgischen Einer-Sessellift für 100 Rubels. Als wir nun so den Berg hochspazierten unter strahlendem Sonnenschein, spielten wir mit der Überlegung, eventuell doch bereits heute den Gipfel zu besteigen, und nicht erst am kommenden Tag. Denn heute war Grand Beau, das Wetter konnte eigentlich nur noch schlechter werden, und zudem bliebe uns so ein Tag mehr zur Regeneration bis zum Vertical Race und dem Sky Marathon. Das Skitourenrennen, an welchem wir ursprünglich auch teilzunehmen gedachten, hatten wir sowieso bereits von der Liste gestrichen - einen frühzeitigen Gipfelerfolg, bei gutem Wetter, stuften wir als wertvoller ein.
(Bequem lassen wir uns vom alten Sessellift zu den Barrels hochbringen)
Wir wollten es von der körperlichen Verfassung abhängig machen, wir würden sehen, wie gut wir bereits mit der Höhe bereits zurecht kamen. Zeitlich sollten wir spätestens um 17:00 Uhr auf dem Gipfel stehen; dies wäre zwar spät und nicht gerade vorbildlich, da wir aber mit Ski unterwegs waren würden wir entsprechend schnell wieder nach unten gelangen. Obwohl wir ab und zu für ein Schwätzchen inne hielten, kamen wir gut voran. Schon bald erreichten wir den gestrigen Umkehrpunkt auf 4700m, und wenig später befanden wir uns bereits über der Höhe des Mont Blanc. Fantastisch, und noch immer keine Anzeichen von Höhenkrankheit (Kopfschmerzen, Übelkeit)! Einzig der Wind frischte nun deutlich auf, doch Dank der Isolationskleidung von DYNAFIT war das kein Problem für uns.
Nun folgte die Querung zum Elbrussattel (Sedlowina) 5300m, hier hatten wir etwas gegessen, die Ski aufgebunden und die Leichtsteigeisen montiert. Der Pfad war zwar ausgetreten aber stellenweise vereist, mit Steigeisen waren wir sicherer unterwegs. Für unsichere Geher kann sogar ein Pickel angebracht sein. Langsam aber stetig gewannen wir an Höhe; bald war die 5000er Grenze geknackt, und wir erreichten schliesslich den Sattel zwischen Ost- und Westgipfel auf 5350m. Unterdessen hatten wir auch die letzten verbliebenen Tourengeher gekreuzt, nun waren wir alleine im Gebiet.
Obschon sich die dünnere Luft nun deutlich bemerkbar machte, fühlten wir uns den Verhältnissen entsprechend gut; wir wollten es definitiv versuchen mit dem Gipfel, es fehlten bloss noch 300 Höhenmeter! Die Flanke hinauf zur Gipfelabdachung war steil, stellenweise vereist und der letzte Abschnitt mit Fixseilen versehen. Die Beine wurden immer schwerer und die Atmung raste, so also fühlte sich Höhenbergsteigen an. Der Sturm brachte noch zusätzliche Ambiance ins Spiel. Ich versuchte positiv zu bleiben, an etwas Schönes zu denken, und tatsächlich half mir das über die Leidensphase hinweg.
Und plötzlich standen wir auf dem breiten Gipfelplateau und hatten freie Sicht zum Gipfel. Noch war es nicht geschafft, noch einmal alles geben für das grosse Finale. Schlussendlich war es gar nicht mehr so weit, wir schritten die letzten Meter über den Grat, und konnten uns zum unverhofften Gipfelerfolg gratulieren. Das war schlichtweg unglaublich! Und obwohl wir eher gemütlich unterwegs waren und viele Pausen einlegten, brauchten wir trotzdem keine 5 Stunden für die 2000 Höhenmeter Aufstieg. Und nun hatten wir den Gipfel ganz für uns alleine, fantastisch!
(Gipfelimpressionen - noch genügend Luft für Freudensprünge)
Es war kurz nach 16:30, wir lagen noch voll im Zeitplan. Der kalte Wind und die aufziehenden Wolken liessen uns trotzdem nicht allzu lange verweilen, es wäre besser bald aufzubrechen und mit etwas Reserve ins Tal zu gelangen. Als sich die Glückshormone etwas beruhigt hatten, machten wir uns an die Abfahrt. Nach der flachen Gipfelabdachung folgte die mit fixseilen versehene Schlüsselstelle in der steilen Flanke. Wir hielten uns an den Fixseilen fest, und konnten so den vereisten Steilhang seitlich abrutschen ohne die Ski abzuschnallen, super! Ein Wechsel auf Steigeisen hätte noch einmal Zeit gefressen. Ab dem Sattel ging es dann ruck-zuck. Nach der Querung erreichten wir bald das tote Pistenfahrzeug. Nun waren wir aus der Gefahrenzone, und so langsam kehrte auch die Energie zurück. So konnten wir in der Folge dem Tal entgegenrauschen.
Bei den Barrels 3700m angekommen entschied ich mich gleich weiter über die Skipiste ins Tal abzufahren, da ich nun doch leichtes Kopfweh verspürte, und ich mich in tieferen Lagen besser davon erholen könnte. Pascal wollte die Nacht trotzdem in den Containern verbringen, zusammen mit dem Red Fox Team. Für die Akklimatisation wäre das sicher hilfreich, doch im Moment war mir das einerlei. Ich packte somit meine sieben Sachen und fuhr alleine hinunter nach Azau 2350m. Mit brennenden Oberschenkeln gelangte ich zurück ins Dorf, und freute mich erst einmal auf eine erfrischende Dusche und das Abendessen im Hotel.
(Skiabfahrt)
//Fazit:
Zum Glück hatten wir auf das Skimo Race verzichtet, und stattdessen den Gipfel bei besten Verhältnissen bestiegen! Denn wenn am Renntag das Wetter nun schlecht sein würde, und der Elbrus SkyMarathon nicht bis auf den Gipfel führen würde, hatten wir den Gipfelerfolg so bereits im Sack; dies war für mich schliesslich der Hauptgrund weshalb ich die Reise in den Kaukasus überhaupt angetreten hatte! Dass uns dabei noch die Skibefahrung direkt vom Gipfel glückte, ohne dabei die Ski abzuschnallen, war ein weiteres Highlight der Tour! Und dann noch 3300 Höhenmeter Abfahrt am Stück, dass ist in Europa sonst nirgends zu haben (den Mont Blanc bei guter Schneelage ausgenommen)!
- Start Elbrus (Westgipfel) 5642m um 16:48 Uhr.
- Ankunft Barrels 3700m um 17:48 Uhr.
- Start Barrels 3700m um 18:08 Uhr.
- Ankunft Azau 2350m um 18:22 Uhr.
//03.05.2016 - Ruhetag
- Mit der Bahn bis zur MIR Station 3450m und anschliessend mit dem Einersessel hinauf zu den Barrels 3700m. Dann gemütliche Wanderung hinauf zur Bergstation auf 3850m und hinunter zur MIR Station.
- Award Ceremony des Skimo Rennens, ganz nach russisch-pathetischer Inszenierung. Zuerst wurde die Nationalflagge gehisst, dann folgten eine kitschige Gesangseinlage und kaukasisches Ballett (siehe Film weiter unten). War trotzdem ganz nett anzuschauen.
- Nachmittags genussvoller Run auf kaukasischen Trails. Von Azau nach Terskol und wieder zurück. Wilde Gegend, schöne Natur.
(Zeit für Dummheiten - Kaukasische Trails)
//04.05.2016 - Ruhetag - Briefing
- Regentag - Nichtstun und Schaschlikspiesse verdrücken.
- Testen der Micro Crampons
- Briefing zum Vertical Kilometer
//05.05.2016 - Vertical Kilometer (2450m - 3450m)
Reichhaltiges Frühstück um 06:00 Uhr; wie immer gab es mit Petersilie und Dill garnierte Spiegeleier und Omelette (mit Quark).
Um 09:00 Uhr wurde das Rennen gestartet. Die Strecke verlief auf der Skipiste in konstanter Steilheit von Azau 2450m hinauf zur Mir Station 3450m. Nur die ersten 300m auf Schotter, dann durchwegs im Schnee. Schlussendlich hatte ich es den meisten Läufern gleichgetan und auf die Micro Crampons verzichtet. Das Wetter war perfekt, es war sonnig und angenehm warm. Dank (einigermassen) guter Akklimatisation konnte ich bis zur Finishline sauber und konstant durchziehen, der Puls blieb allerdings trotzdem noch rund 10 Schläge unter dem üblichen Schnitt, dies war auf die Höhe zurückzuführen. Wie auch immer, ich war ganz zufrieden mit dem Rennverlauf und freute mich über das Resultat.
Nachdem wir die Ersatzkleider montiert hatten, diese wurden mit der Bahn hochgebracht, wollten wir noch einmal etwas in die Höhe. Mit dem Einer-Sessellift fuhren wir hinauf zu den Barrels 3700m, dann wanderten wir gemütlich, wenn auch mit brennenden Oberschenkeln, bis auf 4100m. Die Atmung war dafür umso ruhiger, dies war ein sehr gutes Zeichen für den anstehenden SkyMarathon! Um uns zu schonen machten wir nun kehrt und marschierten zurück zur Mir Station. Mit der Bahn schwebten wir hinunter nach Azau und verbrachten den restlichen Tag mit essen und Zeit tod schlagen.
//Facts Vertical Kilometer:
- Route: Azau 2420m - Mir Station 3450m.
- Distanz: 3.66km
- Höhenmeter: 1030m
- Ausrüstung: Schuhe Feline Vertical Pro, Stöcke Vertical Pro Stock
- Verpflegung: Wasser
- Zeit: 0:52'43
- Rangliste Männer: klick!
- Video: klick!
//06.05.2016 - Ruhetag
Entspannter Trailrun nach Terskol und zurück. Mit dabei: Nico Valsesia, Oriol Cardona, Pascal Egli und Karl Egloff.
Bis zum Briefing für den SkyMarathon galt es dann wieder irgendwie die Zeit tod zu schlagen. Das Regenwetter und der omnipräsente Rauch der vielen Schaschlik-Buden machten es nicht einfacher; wir wurden faktisch dazu gezwungen uns im Hotel respektive im Zimmer aufzuhalten...
(Running mit den Cracks)
//07.05.2016 - Mt Elbrus SkyMarathon - leider nein!
Ich wollte es lange nicht wahrhaben, aber es war leider so: Am Morgen des Renntages fühlte ich mich alles andere als erholt! Ich hatte seit Tagen nichts geschlafen, und Schlaf war das Allerwichtigste zur Regeneration. Letzte Nacht, als ich ruhig im Bett lag, spürte ich dass ich sauer war, in den Armen und in den Beinen. Doch vorerst hatte ich dem wenig Beachtung geschenkt.
Nach dem Startschuss zum SkyMarathon schenkte es dann aber volle Kanne ein; das Laktat machte sich im ganzen Körper bemerkbar, vom Magen her stieg die Säure aufwärts und ich hätte mich beinahe übergeben. Ich musste das Tempo drosseln, und nun begannen sich die Gedanken um die Sinnfrage zu drehen. Wollte ich mir das wirklich antun, das Rennen in diesem Zustand fortzusetzen, wenn ich körperlich angeschlagen war und nicht aus den Vollen schöpfen könnte? Der Entscheid zum Abbruch war dann schnell gefallen. Mit hängendem Kopf watschelte ich zurück zum Startgelände und meldete der Rennleitung meine Aufgabe. Wieder einmal ein DNF, kein schönes Gefühl. Immerhin konnte ich mich damit vertrösten, dass ich den Gipfel ja bereits erklommen hatte, und dies bei besten Verhältnissen!
Um trotzdem noch am Renngeschehen teilzuhaben, wenn nicht als Läufer dann wenigstens als Zuschauer, machte ich mich sofort auf zum Hotel, um die Ski zu schnappen und mit der Gondel zur Mir Station 3450m hochzufahren. Während ich nun gemütlich Richtung Barrels 3700m aufstieg, kam bereits die Spitzengruppe um Karl Egloff und Vitaly Shkel (Rekordhalter) angerannt. Sie waren kaum langsamer unterwegs als am Vertical Race!
Während das Wetter bisher mitspielte und sogar freie Sicht auf die Elbrus Gipfel gewährte, hatte es nun schnell zugezogen und zu schneien begonnen. Es musste nun recht ungemütlich sein dort oben. Trotzdem stieg ich neben der Läuferkolonne noch bis zum Verpflegungsposten 4600m auf, doch dann war Schluss für mich. Nach einem warmen Tee fuhr ich hinab zu den Barrels 3700m, und gleich weiter nach Azau 2350m. Es war erst 10:00 Uhr, für das Bier war es noch etwas früh, stattdessen gab es ein aufbauendes Znüni... Karl Egloff hatte das Rennen unterdessen souverän gewonnen, 2. wurde Vitaly Shkel und Pascal Egli klassierte sich auf dem 3. Rang. Nicolas Miranda wurde undankbarer 4., aber auch dies war eine grossartige Leistung!
//08.05.2016 - Mt Cheget mit Luca - leider nein!
Unseren letzten Tag im Kaukasus wollten wir nutzen, um mal etwas anderes zu sehen als die weiten, präparierten Hänge des Elbrus. Wir wussten, da wir uns nahe der Grenze zu Georgien befanden, dass wir nicht einfach auf einen x-beliebigen Berg hochkraxeln durften, ausser wir hätten im Vorfeld ein Border Permit eingeholt. Hatten wir leider nicht. Mit einem Permit durfte man sich immerhin bis einige hundert Meter dem Grenzkamm nähern.
Der Cheget 3461m befand sich allerdings nicht direkt am Grenzkamm, und uns wurde gesagt, dass wir diesen Gipfel problemlos besteigen könnten. Dem war leider nicht so! Nachdem uns der Sessellift bis zur Mittelstation des Skigebiets hochgebracht hatte, und wir in der Folge bis zur Bergstation 3100m hochgefellt waren, wurden wir von der russischen Grenzkontrolle, mit MP's im Anschlag, gestoppt und nach einem Permit gefragt. Da wir nichts vorzuweisen hatten hiess es: "niet, ihr dürft hier nicht weiter, sonst werdet ihr grosse Probleme bekommen!"
Luca wollte trotzdem weiter, ich lehnte dankend ab. Immerhin, es war sonnig, wir fanden ein gemütliches Plätzchen für eine Pause, und wir genossen eine wunderbare Aussicht auf den Elbrus. Irgendwie hatte es sich trotzdem gelohnt. Und beim nächsten Mal würden wir ein Permit dabei haben.
(Sicht von Cheget zum Elbrus Westgipfel 5642m links und Ostgipfel 5621m rechts)
//09./10.05.2016 - Moskau und Heimreise
Mit dem Taxi fuhr ich zusammen mit dem Skimo Gottardo Team von Azau nach Mineralnye Vodyj, bevor wir den Flieger nach Moskau Sheremetyevo International Airport betraten. Nach einem ruhigen Flug erreichten wir die Metropole, und nach einer weiteren, einstündigen Taxifahrt erreichten wir das Best Western Hotel, unsere bescheidene Bleibe für eine Nacht respektive zwei Nächte.
Zufällig war heute noch Victory Day (9. Mai), Moskau hatte sich herausgeputzt, und überall wurden kleinere oder grössere Festlichkeiten zelebriert. Die grosse Militär Parade hatten wir leider schon verpasst. Unsere lokalen Guides führten uns zu den Touristenmeilen und schliesslich in ein schönes Restaurant, wo wir uns mit arabischen Köstlichkeiten die Bäuche vollschlugen. Nach einigen Vodka Shots war die Party vorbei und wir legten uns schlafen.
Am nächsten Tag standen u.a. der Kreml (mit Wachablösung) und der Rote Platz auf dem Programm. Endlich konnte ich die Prunkbauten aus der Zarenzeit aus der Nähe betrachten. Für mehr Geschichte hatte die Zeit leider nicht gereicht, doch konnte ich mir nun besser vorstellen, wieso sich die Russen vom Westen nicht in die Suppe spucken lassen... Nach einem weiteren, leckeren Mittagessen hiess es für mich leider Abschnitt nehmen, von der Tessiner Gruppe und von Russland. Ich nahm den Aeroexpress zurück zum Flughafen, holte mein Gepäck, welches ich für wenig Geld eingelagert hatte, und machte mich auf zum richtigen Terminal. Dort traf ich Pascal, und gemeinsam flogen wir zurück nach Zürich. Ich war sehr froh als ich endlich meine Familie in die Arme nehmen durfte.
//Fazit:
Obwohl ich für den SkyMarathon leider Forfait geben musste, dies war ja der initiale Grund für die Reise in den Kaukasus überhaupt, durfte ich schlussendlich eine positive Bilanz ziehen dieses Russland Trips. Immerhin hatte ich den Elbrus bestiegen und war vom Gipfel bis ins Tal mit Ski abgefahren, das war schon ein riesen Ding! Zudem konnte ich einige Freundschaften schliessen mit aussergewöhnlichen Sportlern, dafür bin ich ebenfalls sehr dankbar. Der Aufenthalt in Moskau war leider zu kurz, immerhin passte der Besuch des Kremls sowie des Roten Platzes mit ins Programm.
Was würde ich ändern respektive besser machen nächstes Mal?
- Etwas früher anreisen und ein Border Permit einholen um die grenznahen Gipfel zu besteigen. Das Border Permit kann ev. sogar die Redfox Elbrus Race Organisation beschafft werden.
- Noch besser akklimatisieren
- Einige Zusatztage für Moskau einplanen!
Bemerkungen:
Im Kaukasus leben hauptsächlich Bauern, die Touristen stammen vorwiegend aus Russland. Englisch können somit die Wenigsten, die Verständigung geschieht daher oftmals mit Händen und Füssen, oder mittels Google Translate. Angeschrieben ist sowieso alles auf kyrillisch ;-) Doch auch im hintersten Tal ist der technologische Fortschritt nicht aufzuhalten. Smartphones und gute Datenübertragung allenthalben, und die meisten Hotels sind mit Drahtlos-Netzwerken ausgestattet.
Für günstige 500 Rubles pro Tag/Stück kann das Gepäck am Sheremetyevo International Airport eingestellt werden: klick! Dies macht vor allem Sinn wenn man mit Zug und U-Bahn unterwegs sein will.
Historisches:
- Reisen und Forschungen im Kaukasischen Hochgebirge, Besteigung des Elbruss (Kapitel 9): klick!
- Elbrus 1942 - Wie Hitlers Gebirgsjäger den Kaukasus stürmten klick!
Infos zu Border permits: klick!
--> Die Bewilligungen werden in Nalchik ausgestellt.
--> It is also possible to arrange permits through a Russian travel company. Price of the services is negotiable.
Corriols de Llum (mit Bildern vom Elbrus Skyrace): klick!