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| Tourendetails Trophées du Muveran (Super Trophée) 2017 |
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Tourenart | Ski Running |
Datum | 09.04.2017 |
Region | |
Kartennummer | 1285 Les Diablerets, 1305 Dent de Morcles |
Link zum Kartendienst | |
Anforderung | S, I |
Besucherandrang | Sehr stark frequentiert |
Kondition | A |
Distanz | 32km
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Höhenmeter | 2880m 2880m |
Lawinenbulletin | gering (siehe Slf-Archiv) |
Exposition | Alle Exp. |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | Deluxe! |
Beschreibung | Trophées du Muveran (Super Trophée) 2017, mit Stefan
//Motivation
Im Dezember 2016, während einer Trainingstour am Weissfluhjoch, hatte mich Hugi gefragt, ob wir zusammen ein Skitourenrennen bestreiten wollten. Ich fühlte mich durchaus geehrt über die Nachfrage, denn in Sachen Ausdauer konnte ich Stefan das Wasser bei weitem nicht reichen.
Nun war mein Rennkalender bereits gut besetzt, es blieben nur noch wenige Rennen offen welche wir gemeinsam bestreiten konnten, so zum Beispiel die Trophées du Muveran. An dieses Rennen hatte ich sehr gute Erinnerungen, mit Thomas hatte ich damals ebenfalls die lange Strecke (Super Trophée) absolviert, und wir konnten uns auf dem hervorragenden 5. Schlussrang klassieren. Mit Stefan würde nun sogar noch etwas mehr drinliegen, wenn er mich an die Leine nehmen würde um über die schweren Momente hinwegzuhelfen.
(Couloir Pacheu - Archiv Fotos © Gerard Berthoud)
//Race
Seit Wochen wies mich eine Erkältung in die Schranken und ich konnte mich nicht richtig auf das Rennen vorbereiten. Immerhin war ich zur Trophées du Muveran wieder einigermassen hergestellt, so dass ich das Rennen dennoch bestreiten konnte, wenn auch mit herabgesetzter Leistungsfähigkeit. Das war natürlich frustrierend, aber ich wollte das Beste daraus machen, und Stefan's fröhliche Natur verschuf mir Motivation und Zuversicht.
Am Briefing machten sie uns darauf aufmerksam, dass die Verhältnisse oben sehr gut seien, unten jedoch der Schnee fehle, und wir deshalb mit vielen zusätzlichen Portagen zu rechnen hätten. Die erste und gleichzeitig längste Portage wäre vom Startgelände in Les Plans Pkt. 1070m bis nach Richard Pkt. 1537m, und natürlich musste dieser Abschnitt dann auch wieder hinabgerannt werden. Turnschuhe waren erlaubt und eine Wechselzone eingerichtet. Wir entschieden uns trotzdem gleich mit den Tourenschuhen zu starten. Eventuell wären wir beim laufen etwas langsamer, dafür würden bei den Wechseln keine Zeit verlieren. Welche Taktik schlussendlich die bessere wäre würden wir noch herausfinden.
(Ausstieg Couloir Pacheu - Fotos © Studio Patrick)
Morgens an der Startlinie stellten wir fest, dass wir neben zwei anderen Teams in Carbonschuhen die Einizgen waren, welche die Variante mit den schweren Schuhen ohne Schuhwechsel wählten. Trotzdem zweifelten wir nicht an unserer Taktik. Als wir nach dem Startschuss auf der Strasse zur Pont de Nains hochliefen und mich Hustenanfälle überkamen, hatte ich mich dann aber schon gefragt, ob es denn überhaupt Sinn machte weiterzukämpfen. Zum Glück blieb ich noch etwas hartnäckig, denn der Husten legte sich und ich fand schliesslich meinen Rhythmus.
Wie erwartet hatten wir kaum Zeit verloren mit den steifen Schuhen, denn der Anstieg war zu steil um richtig laufen zu können, da brachten auch die bequemen Turnschuhe kaum Vorteil. Bei der Wechselzone dagegen brauchten wir nun bloss die Ski unter die Füsse zu schnallen, während die anderen möglichst rasch die Schuhe wechselten. Nun kam das Abschleppseil erstmals zum Einsatz; Stefan nahm mich an die Leine und gab sogleich eine solide Pace vor. Unterdessen waren wir bereits auf Teams aufgelaufen welche früher gestartet sind. Die Überholmanöver, und es sollten sehr, sehr viele werden bis zum Zieleinlauf, waren Dank Hartschnee auch problemlos neben der Spur möglich.
Der Skianstieg zur Cabane Plan-Névé 2262m wurde durch zwei kurze Portagen unterbrochen. Anschliessend ging es mit Ski weiter in den Kessel Richtung Pacheu. Nun lag bereits das eindrücklich steile Couloir Pacheu vor uns, der Höhepunkt der Trophées du Muveran. Leider befanden sich sehr viele Leute in der Portage. Zwar wurden wir meistens vorbeigelassen, trotzdem kam es zu einigen kürzeren Wartezeiten, oder wir mussten die Spur wechseln, was ebenfalls wertvolle Sekunden kostete. Am Ende mussten wir eine Leiter hochklettern, dann erreichten wir die Lücke und konnten sogleich auf Abfahrtsmodus umschalten.
Die Abfahrt nach Derborence Pkt. 1462m war lange und abwechslungsreich, und auch hier mussten wir zuletzt einige Male die Ski abschnallen oder skaten; doch dies lag uns und wir konnten mächtig Gas geben. Auch nach der Verpflegungsstelle mussten die Ski erst einmal auf den Sack. Hier drückte ich erneut auf's Tempo, im Wissen, dass mich Stefan später wieder abschleppen konnte falls nötig. Der folgende Skianstieg Richtung Couloir Pegnat war langgezogen, hier galt es einfach nicht nachzulassen, Stefan half mir die eingeschlagene Pace nicht zu vergessen.
Während die Aspiranten der Trophée du Muveran die Höhenmeter nun bereits intus hatten, mussten die Super Trophée Kandidaten links abbiegen und eine Extraschlaufe mit zusätzlichen 500 Höhenmetern einlegen. Das Couloir Pegnat mussten wir mit Steigeisen erklimmen, hier hatten wir leider einige Schwierigkeiten und verloren etwas Zeit. Anschliessend konnten wir mit Ski weiter bis unter den Col Pegnat Pkt. 2515m, wo eine weitere Portage hinauf und auf der Gegenseite wieder hinunter führte. Anschliessend querten wir mit Ski zum Col du Brotset Pkt. 2527m. Es folgte die rasante Abfahrt zur Cabane Barraud 1956m, unterbrochen durch eine Portage bei den Felsbändern auf ca. 2300m. Hier liessen wir erneut einige wertvolle Sekunden (Minuten) liegen.
Von der Cabane Barraud folgte ein letzter Skianstieg zum Col des Essets Pkt. 2029m, hier musste ich mich sputen um Stefan an den Fersen zu bleiben. Die nächste Abfahrt war unterbrochen von einigen Portagen, bevor wir im Skating-Stil die Fläche bis La Vare Pkt. 1756m queren konnten. Die Abfahrt bis Richard Pkt. 1537m war durch weitere Portagen unterbrochen, wir waren froh als es endlich vorbei war und wir zum finalen Endspurt ansetzen konnten. Dass wir nun mit Skischuhen laufen mussten hatten wir uns selber eingebrockt, die Füsse taten weh, doch das Ende war absehbar und es galt einfach auf die Zähne zu beissen. Nach dem letzten kleinen Anstieg in Les Plans konnten wir nach 4:26h unter den Augen meiner Kids glücklich ins Ziel einlaufen. Trotz Schneemangel war es ein tolles Rennen, und wir durften mit unserer Leitung mehr als zufrieden sein!
(Letzer Anstieg zum Col des Essets - Foto © Gerard Berthoud)
//Fazit:
Rang 4 ist einerseits toll aber natürlich auch bitter, trotzdem fehlten uns satte 5 Minuten auf's Podium. Wenn ich nun voll bei Kräften gewesen wäre und im Aufstieg 2-3 Minuten hätte gut machen können, und Stefan bei den Portagen und Wechseln etwas sicherer gewesen wäre, dann wäre das Stockerl vielleicht dringelegen. Aber es bringt alles nichts, am besten versuchten wir es einfach wieder nächstes Jahr!
Trotz der vielen zusätzlichen Portagen und dem Laufabschnitt zwischen Les Plans Pkt. 1070m und Richard Pkt. 1537m waren wir 2 Minuten schneller als letztes Mal. Bei besserer Schneelage wären wir sicher noch um 20 Minuten schneller gewesen.
(Happy Finisher - 4. Rang overall - Foto © Studio Patrick)
//Facts:
- Route: siehe Streckenplan und Höhenprofil.
- Distanz: 32km
- Höhenmeter: 2880m
- Maxpuls: 159bpm
- Schnittpuls: 142bpm
- Zeit: 4:26'29
- Ranking: 4. Rang overall
- Rangliste: klick!
- Fotos: klick und klack!
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GPS-Tracks
Wegpunkte
Die Wegpunkte der gesamten Tour können hier heruntergeladen werden (gpx file).
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Bemerkungen:
Die Strasse nach Plans-sur-Bex ist über Nacht für den Verkehr gesperrt. Die Gratis-Busse fahren pünktlich im Halbstundentakt ab Bahnhof Bex, Parkplatz gleich daneben auf dem Gelände der Firma Fixit SA.
Info über die verschiedenen Disziplinen bei Ski Mountaineering Rennen: klick!
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