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| Tourendetails Forstberg et al. (Forstberg 2215m, Chläbdächer 2150m, Twäriberg 2116m, Rütistein 2025m) |
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Tourenart | Skitour (Speed) |
Datum | 07.12.2017 |
Region | |
Kartennummer | Helvetic Backcountry SKI & SNOWBOARD TOURENATLAS SCHWEIZ - 15 WÄGITAL/YBRIG, 1152 Ibergeregg, 236 S Lachen |
Link zum Kartendienst | |
Anforderung | S- 3.1 |
Besucherandrang | Schwach frequentiert |
Kondition | A |
Distanz | 19.4km
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Höhenmeter | 2300m 2300m |
Lawinenbulletin | mässig (siehe Slf-Archiv) |
Exposition | N |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | Deluxe! |
Beschreibung | Kleine Skisafari im Hoch Ybrig (Forstberg 2215m, Chläbdächer 2150m, Twäriberg 2116m, Rütistein 2025m), mit Sam
(Forstberg 2215m, rechtzeitig zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel!)
//Motivation
Da mich die Schneeverhältnisse am Forstberg 2215m gestern restlos überzeugten, wollte ich diesem genialen Skiberg gerade noch einmal die Ehre erweisen, und nebenbei noch einige weitere Gipfel mitnehmen. Sam liess sich von der Idee sofort begeistern, auch wenn es eine weitere, eher kurze Nacht bedeutete.
(Pilatus 2118m über dem Nebel || Einsam auf den Chläbdächern)
//Tour
Start in Weglosen Pkt. 1036m um 06:45 Uhr bei frischen -7 Grad. Auf der unterdessen breit ausgetretenen Spur direkt hinauf nach Chäseren und die steile Druesbergrisi empor in die Lücke zwischen Drues- und Forstberg. Während der Druesberg 2282m gestern Vormittag noch unberührt da lag, konnten wir heute eine Aufstiegsspur in der Westflanke ausmachen. Ob sie auch bis zum Gipfel führte, oder nur bis zum Übergang in die exponierte Nordflanke? Wie auch immer, wir wollten uns die Chance nicht entgehen lassen und steuerten kurzentschlossen dem Druesberg 2282m entgegen. Zu Fuss stiegen wir zuletzt der Kette entlang und einige Meter in der Falllinie hinauf zu den Felsen, welchen wir nach links folgten bis ans luftige Eck 2200m. Wie vermutet endete die Spur nach einigen Metern in der Nordflanke. Da unser Zeitbudget heute Vormittag knapp bemessen war, und wir den Fokus lieber auf Aufstiegsmeter und Pulverabfahrten legten, entschlossen wir uns ebenfalls zur Umkehr, anstatt uns mühsam durch den hüfttief eingeblasenen Schnee zu wühlen. Da wir zudem ohne Steigeisen und Pickel unterwegs waren sicher nicht die falsche Entscheidung.
Rasch gelangten wir zurück zum Skidepot, und fuhren in der Folge mit den aufgeklebten Fellen hinunter zur Lücke, um anschliessend mit einem kleinen Schlussspurt den Gipfel des Forstbergs 2215m zu erreichen. Gerade noch rechtzeitig zum Sonnenaufgang! Für solche Momente schlägt man sich gerne die Nacht um die Ohren, die Sicht auf die goldig leuchtenden Alpengipfel war atemberaubend! Der Pilatus ragte massig aus dem Nebelmehr, die Luzerner konnten einem Leid tun. Nach diesen erhabenen Minuten machten wir uns an die Abfahrt durch die Nordflanke. Während ich gestern noch etwas defensiv ans Werk ging, konnten wir heute guten Gewissens die steileren Linien wählen. Wir genossen den herrlich konservierten Pulverschnee und liessen es mächtig krachen, aber wie so oft war der Spass viel zu schnell vorbei, da wir die Fahrt auf Höhe Forstberghütte 1600m bereits wieder stoppten.
(MS Druesberg || Twäriberg 2116m, Chris am Gipfel anspuren)
In unserem Fall bedeutete nach der Abfahrt glücklicherweise auch vor der Abfahrt. Nachdem die Felle aufgezogen waren, schritten wir erneut bergwärts. Nun sollten es die Chläbdächer sein. Wir folgten der dünnen Spur hinauf zum Wintergipfel Pkt. 2139m, liessen es uns aber nicht nehmen, dem schönen Grat noch etwas Richtung Hauptgipfel Pkt. 2177m zu folgen. Linkerhand fiel die Flanke steil ab ins Sihltal, rechts lag das Muotathal zu unseren Füssen. Auf dem höchsten Punkt der Firnschneide war Schluss für uns, der Weiterweg zum Hauptgipfel gehörte dann eher wieder in die Kategorie Alpinismus.
Zurück beim Wintergipfel befreiten wir die Ski von den Fellen, und machten uns an die Abfahrt hinunter zum Chalberalpeli Pkt. 1822m. In den schattigen Nordhängen fanden wir erneut traumhaften Pulverschnee und viel Platz für eigene Spuren. Anschliessend querten wir noch weiter bis an den Fuss der Twäriberg Westflanke 1780m, wo wir ein weiteres Mal anfellten und den Berg ins Visier nahmen. Seit gestern waren hier nicht viele Spuren dazugekommen, und so erstaunte es kaum, dass der Hauptgipfel noch immer unberührt da lag. Während ich mich gestern ebenfalls mit dem Wintergipfel Pkt. 2114m begnügt hatte, wollten wir uns heute nicht damit zufrieden geben. Mit aufgebundenen Ski stapften wir leicht absteigend bis in die Lücke unmittelbar vor dem Gipfelaufbau. Hier liessen wir die Ski zurück, und stiegen die wenigen Meter hinauf zum Kreuz. Dank ostseitiger Exposition war der Schnee bereits umgewandelt und bot besten Halt für Hände und Füsse.
Nach einer zu kurz geratenen Gipfelrast stiegen wir zurück zum Skidepot. Gedanklich befanden wir uns bereits in der steilen NE-Flanke hinunter zum Rütistein, welche wir nun befahren wollten. Wir waren schon etwas aufgeregt, es blieb ein spezielles Gefühl als Erste eine Steilhang befahren zu dürfen. Würde der Schnee halten? Obschon wir uns der Verhältnisse sicher waren, eine 100% Gewissheit gab es halt nie. Wir schnallten die Latten an die Füsse und stachen in die Tiefe. Nach den ersten Schwüngen waren dann auch die letzten Zweifel ausgeräumt, und so genossen wir diesen wilden Ritt. Da wir grundsätzlich nie genug bekamen, fellten wir anschliessend noch ein letztes Mal an, um auch noch den Rütistein 2025m mitzunehmen; es wäre ja schade gewesen diese Gelegenheit auszulassen... Immerhin, auf dem Gipfel konnten wir noch beobachten, wie sich zwei Tourengänger in vielen Zig-Zags die steile Flanke zum Höch Hund 2215m hinaufkämpften.
Wir dagegen hatten für heute genügend Höhenmeter gesammelt, und machten uns an die finale Abfahrt hinunter ins Tal. Bis zur Druesberghütte 1582m erneut in seidenfeinem Pulver, dann auf dem präparierten Wander- und Schlittelweg durch den Chäserenwald zurück nach Weglosen.
//Fazit:
Tolle Voralpen Ski-Safari, und dabei hatten wir heute den perfekten Moment erwischt! Dank frühem Start konnten wir dem wunderbaren Gipfelglühen beiwohnen, und anschliessend traumhaften Pulverschnee geniessen. Solche Tage waren unbezahlbar! Dass es mit dem Druesberg 2282m nicht klappte wog nicht allzu schwer; der Winter war noch lang, und wir würden das Quintett bestimmt noch schaffen. Angefangen mit dem Gross Stärnen hätte man sogar die komplette Tour de Ybrig im Sack; die Projekte gehen nie aus...
(Sam in der Twäriberg 2116m Gipfelflanke || Abfahrt NE-Flanke)
//Facts:
- Route: Weglosen - Laueli - Forstberghütte - Chäseren - Druesbergrisi - Drusberg Schulter - Forstberg - Druesbergrisi - Chäseren - Chalberalpeli - Chläbdächer Westgipfel - Chalberalpeli - Rossstelli - Twäriberg - NE-Flanke - Rütistein - Weglosenbach - Chäserenwald - Weglosen.
- Distanz: 17.4km
- Höhenmeter: 2300m
- Verpflegung: 0.6l Iso
//Die Zeiten:
- Start Weglosen Pkt. 1036m 06:48 Uhr.
- Zwischenzeit Druesberg Schulter 2200m um 08:03 Uhr.
- Ankunft Forstberg 2215m um 08:21 Uhr.
- Start Forstberg 2215m um 08:32 Uhr.
- Ankunft Chäseren 1600m um 08:40 Uhr.
- Start Chäseren 1600m um 08:46 Uhr
- Ankunft Chläbdächer 2150m um 09:28 Uhr.
- Start Chläbdächer 2150m um 09:36 Uhr.
- Ankunft Rossstelli 1780m um 09:48 Uhr.
- Start Rossstelli 1780m um 09:52 Uhr.
- Ankunft Twäriberg 2116m um 10:22 Uhr.
- Start Twäriberg 2116m um 10:33 Uhr.
- Ankunft Rütistein 2025m um 10:44 Uhr.
- Start Rütistein 2025m um 10:48 Uhr.
- Ankunft Weglosen Pkt. 1036m um 11:04 Uhr.
- Total ohne Pausen: 3:38 Std.
- Total mit Pausen: 4:16 Std.
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GPS-Tracks
Wegpunkte
Die Wegpunkte der Tour können hier heruntergeladen werden (gpx file).
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Bemerkungen:
Weitere Berichte und Bilder zu Forstberg et al. findet man hier: klick!
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