Beschreibung | Bockmattli - Namenloser Turm - Namenlose Kante 5b, 4c obl. (**), mit Martine
(Namenloser Turm mit der namenlosen Kante)
//Motivation
Vor 3 Jahren letztmals auf einer Mehrseillänge unterwegs, somit taten wir gut daran einen sanften Wiedereinstieg zu wählen. Die namenlosen Kante am Bockmattli erschien uns da willkommen.
(Gut abgesicherte Gratkletterei)
//Tour
Zustieg vom See hinauf zur Bockmattlihütte und in wenigen Minuten zum Einstieg (blauer Punkt) der Namenlosen Kante. Wir waren früh unterwegs und noch niemand vor uns, genau wie wir es uns vorgestellt hatten. Schon bald waren wir bereit um in die Route einzusteigen.
1. Sl. 3c: Gutmütiger Warm-up zum Stand hinten in der Höhle.
>> Eher spärliche Absicherung, kann aber mit kleinen und mittleren Friends zusätzlich ausgerüstet werden.
2. Sl. 4b: Aus der Höhle etwas exponiert aber einfach über ein Wändchen hinauf zum Absatz. Anschliessend einfaches Kraxelgelände etwas linkshaltend zum Stand.
3. Sl. 4b: Schöne Wandkletterei.
4. Sl. 3b: Kurzes Stück am Fels, dann Gehgelände über die Wiese bis zum Stand an der hinteren Wand.
>> Von hier Notausstieg Richtung Chli Chälen, oder Zustieg zur neuen (2015) Route: Meriba in der Nordwand des Namenlosen Turms.
5. Sl. 5a: Schöne, griffige Wandkletterei, mit einer luftigen Stelle an der Kante. Hier hilft es zuerst etwas tief zu bleiben und nach rechts zu klettern, bevor man direkt über den Felszapfen und Bohrhaken zurück nach links klettert.
6. Sl. 4c: Schöne Kletterei entlang einem leicht abdrängendem Riss bis zum luftigen Stand.
7. Sl. 5b: Athletische, gut abgesicherte Kletterei über den Wulst, anschliessend einfaches Gelände bis zum Stand (rechts vom blauen Pfeil).
8. Sl. 4c: Etwas inhomogene Seillänge, welche die besten Felsstellen sucht. Blaue Punkte weisen den Weg. Unbequemer Stand rechts aussen direkt am Grad.
9. Sl. 3c: Gutmütige Gratkletterei bis zum Ausstieg und Stand mit Muniring.
In der Folge liessen wir es uns nicht nehmen noch auf den Gipfel des Bockmattlistocks 1931m zu steigen. Dazu hatten wir die Turnschuhe mit durch die Wand geschleppt. Anschliessend Abstieg auf dem Wanderweg durch die Gross Chälen zurück zum Einstieg/Rucksackdepot, und anschliessend gemütlich hinab ins Tal.
//Fazit
Flashback; es fühlte sich an wie früher mit Martine zu klettern; nur dass wir heute in (zu) gemässigten Graden unterwegs waren, und die Gesichter deutlich mehr Falten aufwiesen. Aber es hatte trotzdem grossen Spass gemacht. Trotz längerer Kletterabstinenz sassen die Handgriffe (Stände einrichten, auch improvisierte, zusätzliche Zwischensicherungen legen, Seilhandling, usw.) wie im Schlaf.
Bei der namenlosen Kante handelt es sich um eine gutmütige, leider etwas inhomogene Route, welche auf den Gipfel des namenlosen Turms führt. Trotz einier schöner und interessanter Kletterstellen galt es auch viele Graspassagen und Schrofengelände zu passieren. Alle Stände waren mit Muniring und mindestens 1 Bh. ausgerüstet. Nebst ca. 12 Expressschlingen, einigen Bandschlingen und kleinen und mittleren Friends waren wir mit einem 50m Einfachseil am Start, dies war nachträglich genau die richtige Wahl gewesen. Falls man Ruhe haben möchte in der Route lohnt sich ein früher Einstieg, denn später sind praktisch alle Seillängen mit Kletterern besetzt...
(Bockmattli - Grüne Matten und schroffe Türme)
Bemerkungen:
In der Nordwand des Namenlosen Turms gibt es seit 2015 eine neue Plaisir Route: Meriba.
Weitere Berichte über das Sportklettern am Bockmattli auf chmoser.ch.
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