//Motivation
Der Schnee bis ins Flachland hatte schliesslich auch die Saison am Wildspitz lanciert. Um dem Massenansturm zu entgehen, gingen wir bereits am Freitag zur frühen Stunde an den Start.
//Tour
Als wir in Heinzlet starteten, waren wir uns nicht sicher, dass wir die Sonne überhaupt zu Gesicht bekämen. Der Himmel war grau und wolkenverhangen. Als wir wenig später ganz in den Nebel eintauchten, hatten wir die Aktion bereits als unwirtliches Morgentraining abgetan. Umso grösser war dann die Freude, als wir nach der Obhegkapelle plötzlich aus dem Nebel traten und unter blauem Himmel standen. Die Sonne liess alles goldenen erleuchten. Die Äste der Bäume waren unter tonnenschwerem Schnee begraben. Wir hielten inne und bestaunten eine Winterlandschaft wie aus dem Bilderbuch.
(WILDSPITZ || RIGI)
Wir folgten der Spur bis auf den Gipfel. Nach einigen Fotos querten wir mit noch angeklebten Fellen hinüber zur Langmatt. Es folgte die Abfahrt nach Ecce Homo. Wir zogen unsere Linien durch beinahe unverspurtes Gelände, dem Nebel entgegen, bis wir schliesslich von diesem verschluckt wurden. Rasch und ohne Pause fuhren wir hinunter nach Ecce. Wir passierten einige grössere Tourengruppen, obschon Freitag war ganz schön was los, die guten Verhältnisse wollte sich eben niemand entgehen lassen.
Re-Start in Ecce und Anstieg zur Langmatt und Wildspitz 1580m. Wieder ohne Pause und zum Schluss mit etwas Intensität, im Wissen, dass wir zuletzt doch noch aus dem Nebel treten würden. Wieder tolle Stimmung auf dem Gipfel, doch noch wollten wir uns nicht ausruhen. Es galt noch die 2000 Höhenmeter voll zu machen, und dazu fehlten noch 100 Höhenmeter. Nun wäre es aber schade gewesen mitten im steilen Pulverhang zu stoppen nur für die Meter, stattdessen fuhren wir bis zur Obhegkapelle respektive Schwändiberg hinab, um noch ein letztes Mal zum Gipfel zu fellen.
(RUHIG)
Ein letztes Mal leider, denn grundsätzlich hätten wir dieses Jo-Jo noch unendlich lange weiterspielen können oder wollen. Doch wir mussten zur Arbeit. Nach einer kleinen Pause fuhren wir schliesslich hinab nach Heinzlet. In bestem Pulver versteht sich.
//Fazit:
Toller Auftakt am Wildspitz. Das Gelände ist leider fast zu flach für soviel frischen Pulverschnee. Doch das war Klagen auf hohem Niveau.
Und weil es so gut war, hatte ich die Tour tags darauf gleich nochmal wiederholt. Zusammen mit Sam und Clé. Leider war es nicht mehr so gut wie tags zuvor. Unten schwerer Nassschnee, und das Gelände war unterdessen komplett verspurt. Als Nacht-Skitour hatte es aber trotzdem grossen Spass gemacht. Doch nun war es an der Zeit für frischen Schnee am Wildspitz.
//Die Zeiten:
- Start Steinerberg Heinzlet 680m um 07:49 Uhr.
- Ankunft Wildspitz 1580m um 08:53 Uhr.
- Re-Start Ecce Homo Pkt. 731m um 09:22 Uhr.
- Zwischenzeit Langmatt Pkt. 1544m um 10:16 Uhr.
- Ankunft Wildspitz 1580m um 10:24 Uhr.
- Re-Start Schwändiberg 1110m um 10:36 Uhr.
- Ankunft Wildspitz 1580m um 11:03 Uhr.
- Ankunft Heinzlet 680m um 11:25 Uhr.
- Total mit Pausen: 3:36 Std.
--
GPS-Tracks
Wegpunkte
Die Wegpunkte der gesamten Tour können hier heruntergeladen werden (gpx file).
Bemerkungen:
Sobald etwas Schnee liegt findet man am Wildspitz praktisch immer eine Spur, damit auch Ortsunkundige den Weg ans Ziel finden. Die Tour ab Ecce Homo bleibt immer unter 30 Grad, somit lässt sich dort fast immer etwas machen, auch bei kritischen Lawinenverhältnissen (SLF Stufe 4). Durch die südseitige Exposition wird der Schnee leider sehr schnell zu Bruchharsch umgewandelt. Da sich der gesamte Anstieg fast ausschliesslich auf (im Sommer) bewirtschafteten Alpwiesen befindet, reicht eine noch so dünne Schneelage um eine Skitour anzugehen.
Watch out: Die Skispur wird regelmässig von Schneeschuhgängern oder Fussgängern zertrampelt...
Projekt am Wildspitz: Drei verschiedene Anstiege auf den Wildspitz: zB. ab Steinerberg, Ägeri und Ecce Homo.