Pilatus Scrambling Loop (Galtigentürme, Esel 2118m Ostgrat, Tomlishorn 2128m, Widderfeld 2075m NE-Kante, Ruessiflue), mit Robin
//Motivation
Wieder einmal das Zeitfenster am Vormittag - ausreichend für etwas Kraxeln und Running am Pilatus.
(Galtigenturm I - THE BALANCE MAN)
//Tour
Zügiger Anstieg nach Ämsigen und weiter zu den Galtigentürmen. Die Türme I - III in gewohnter Manier. Mit einer Ausnahme, dass Robin Turm I nicht mehr erklettert sondern erwandert 😂
(Galtigenturm II)
Den Turm IV dieses Mal nicht umgangen, sondern direkt erklettert. Totaler Fokus, keine Zweifel. Es fühlte sich ganz einfach an.
(Galtigenturm III || Galtigenturm IV)
(Galtigenturm IV)
Weiter via Ostgrat direkt auf den Esel. Nachdem wir im Kulm die Wasservorräte aufgefüllt hatten, liefen wir gemütlich weiter zum Tomlishorn und via Gemsmätteli zur Widderfeld NE-Kante.
(Widderfeld NE-Kante von unten)
(Widderfeld NE-Kante von oben)
Unter den Augen einiger erstaunter Wanderer erkletterten wir in der Verschneidung direkt die NE-Kante. Auch hier fühlte es sich sehr gut an, kein zögern und zaudern. Luftig war es aber schon... Weiter dem NE-Grat entlang auf den Gipfel.
(Ruessiflue - Hübsche Variante nach dem Kriechgang || Brotmesser Action)
Via Ruessiflue zurück zum Matthorn. Hier einige (für mich) neue Varianten eingebaut.
Der Downhill vom Matthorn bis zum Alpnacher See wie immer schrecklich lange und mühsam, das erfrischende Bad war dann aber die Krönung dieses genialen Vormittages 🤟
//Fazit
Heute konnte ich gleich zwei Projekte im Pilatusgebiet abschliessen:
Die freien Begehungen vom Galtigenturm IV und der Widderfeld NE-Kante. Dank aufgefrischtem Kletterniveau hatte es sich total easy angefühlt, physisch sowieso aber auch mental.
//Die Zeiten:
- Start Alpnachstad Pkt. 435m um
- Zwischenzeit Pilatus Esel um
- Zwischenzeit Tomlishorn um
- Zwischenzeit Widderfeld um
- Zwischenzeit Matthorn um
- Total mit Pausen: 5:30 Std.
//Die Schwierigkeiten:
- Zustieg Galtigenturm 1: T5, I-II
- Galtigenturm 1 III: Luftiger Grat
- Galtigenturm 2 III (expo): Luftiger Aufschwung.
- Galtigenturm 3 III+: Griffige Wandkletterei.
- Galtigenturm 4 IV: Steile Verschneidung/Kante. Fels kletterfreundlich und fest. Viele Bohrhaken zum sichern. Ein/zwei Stellen eine IV, sonst leichter.
--> Heute mit Kletterfinken, würde auch gut mit Turnschuhen gehen. Hat sich erstaunlich easy angefühlt.
- Esel Ostgrat (direkt) T6, II: Tolles Steilgras und Schrofengelände.
--> Die Normalroute am Ostgrat wurde wohl erst kürzlich (Stand Sommer 2020) komplett mit Fixseilen zugehängt 🤨
- Widderfeld Nordkante (NE-Grat) T6, IV: Durch die steile, markante Rinne empor. Die Schlüsselstelle folgt im oberen Abschnitt, gerade bevor man die Rinne luftig nach rechts verlässt. Vorwiegend griffige Kletterei, einige Haken vorhanden. Stellenweise etwas brüchig.
--> Ging prima in Turnschuhen.
- Ruessiflue T5, III: Einstieg links herum mit einigen interessanten Kletterstellen (III+). Das Gelände ist etwas unübersichtlich und benötigt beim ersten Mal etwas Spürsinn für die Routenfindung, grundsätzlich hält man sich zuerst schräg links aufwärts (an respektive unter einem toten Baum vorbei), dann wieder schräg nach rechts über zwei Felsstufen. Es sind einige neuere Bohrhaken vorhanden. Am Grat anschliessend einige Kletterzüge nach dem Kriechgang. Beim Brotmesser schöne Kletterei an festem Fels (III-).
- Rest T4 oder leichter.
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GPS-Tracks
Wegpunkte
Die Wegpunkte der gesamten Tour können hier heruntergeladen werden (gpx file).
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Bemerkungen:
Zustiege zur Ruessiflue: Die rechte Variante empfiehlt sich bei einer Speedbegehung, die linke Variante ist deutlich anspruchsvoller, bietet aber dementsprechend grösseren Klettergenuss. Die Direktvariante über den ersten Aufschwung wird im Clubführer Zentralschweizerische Voralpen aus dem Jahre 1984 mit einer glatten IV bewertet. Wäre mal interessant dies zu verifizieren, im Tenue complete versteht sich...
Disclaimer:
Dies ist ein persönlicher Erfahrungsbericht und soll nicht zur Nachahmung veranlassen!