Beschreibung | Schlechtwetterprogramm im Acherli, mit Tobi
(Acherli, der mittlere und untere Wandteil)
Die langen Ausdauerhämmer an Leisten und Schuppen bleiben vorwiegend den Hardmovern vorbehalten. Nur im oberen Bereich gibts einige einfachere Touren von 5c bis 6c, im mittleren und unteren Wandteil ist man ab einer soliden 7a dabei. Die Sonne scheint Ende Oktober ab ca. 13.00 Uhr an die Wand (Sommerzeit, Winterzeit 12.00 Uhr) und verschwindet bereits vor 16.00 Uhr wieder. Das Acherli liegt zudem föhnbegünstigt, es kann somit ziemlich luften dort oben.
Für heute war Regen angesagt, somit haben wir seit langem wieder einmal dem Acherli einen Besuch abgestattet. Folgendes hatten wir geklettert:
The Lonely Shepherd 6c (***): Schöne Ausdauerroute an meist guten Griffen. Easy Start, boulderiger (brüchiger) Überhang im Mittelteil, welcher mittels slopy Seitgriff mit rechts überwunden wird, der obere Teil (Crux) wird dann ziemlich steil, anhaltend und athletisch, an positiven Leisten und Seitgriffen.
>> 35m, 16 Express
Linea Alba 8a (***): Eine weitere schöne und steile Ausdauerroute. Im ersten Abschnitt athletisch an guten Griffen, ab den 3 Fixexpress gehts dann los: Die Fixexpress umgeht man links, diese zu klippen ist für Zwerge etwas umständlich (der mittlere kann auch ausgelassen werden). Nach dem 3. Fixexpress kommt ein Schüttler, und nachdem man den nächsten Bh geklippt hat, folgt die eigentliche Crux: Ein dynamischer Leistenboulder, bei dem ich mich ganz schon strecken muss, um ausgehend vom Pinch mit links an die gute Leiste mit rechts zu gelangen. Anschliessend muss an feinen Leisten noch einiges weitergemoved werden, bis man stark rechtshaltend wieder einen Schüttler erreicht. Nun folgt eine Piazstelle, die man mittels feinen Tritten links auch als solche klettern muss. Weiter an Leisten und Löchern, dann nochmals ein Piaz und weitere Leisten, bis die Griffe immer besser werden, und man sich endlich erholen kann. Auf den letzten Metern zum Stand sollte dann nichts mehr anbrennen...
>> Momentan hätte ich wohl keine Chance die Tour durchzusteigen, dazu fehlt mir (noch) die Ausdauer, aber immerhin konnte ich für's Erste alle Stellen frei klettern...
>> Der erste Hälfte der Tour ist vergleichsweise easy, dann aber muss man ziemlich Gutzi geben, bis ca. 5m unter dem Umlenker... Insgesamt doch um einiges anhaltender als das Long Vehicle (auch als die direkte Variante)!
>> 40m Tour, ein 80m Seil ist von Vorteil, etwas weniger tut's auch...
Tja, da wurden wieder einmal die Limiten aufgezeigt, aber es hat trotzdem Spass gemacht, und ein gutes Training war es auch, to be continued...
Bemerkungen:
Im Acherli hat man von Vorteil ein 80m-Seil dabei, die meisten Touren brauchen zudem mindestens 16 Express-Schlingen. Die Routennamen inkl. Schwierigkeitsgrade sind angeschrieben, somit erübrigt sich ein ausführliches Topo.
Wenn für die Alpennordseite Regen angesagt ist, für die inneralpinen Regionen und die Alpensüdseite Sonnenschein, dann ist das Acherli der Place to be - meist findet man dann auch im Reusstal noch einige Sonnenstrahlen. Auch bei Föhneinfluss ist es im Acherli meist gut zum klettern, zudem hängt der Fels ja leicht über, so dass auch bei leichtem Regen geklettert werden kann.
Projekte:
- Silberlady rechts 7c
- Linea Alba 8a
Webcam Schattdorf
(Acherli - Wandblick von der A2 aus gesehen)
Weitere Berichte zum Sportklettern im Acherli auf chmoser.ch.
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